Der deutsche Mittelstand ist zunehmend frustriert. Ein hoher Wettbewerbs- und Innovationsdruck belastet die Unternehmen. Warum gerade jetzt Teilen das neue Haben ist, darüber spricht Kerstin Hochmüller, CEO der Marantec Group im Podcast "So techt Deutschland".
Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle. Nach zwei Jahren Rezession erwarten Experten für dieses Jahr maximal ein Mini-Wachstum, und auch das ist nicht ausgemacht. Dementsprechend gedrückt ist die Stimmung bei vielen Unternehmenslenkern. Kerstin Hochmüller ist CEO der Marantic Group mit Hauptsitz in Ostwestfalen. Das Unternehmen stellt Antriebe für Garagen- und Industrietore her.
Hochmüller ist gut vernetzt im deutschen Mittelstand. In vielen Gesprächen spürt sie, dass Frust und Resignation die dominierenden Gefühle sind. "Es wird selten darüber gesprochen, wie viele Unternehmer gar keine Lust mehr haben", sagt Hochmüller. "Unabhängig von Verlagerung wird es auch Unternehmen geben, die einfach aufhören, weil sie die Energie verloren haben."
"Was brauchen wir eigentlich?"
Antwort auf die Herausforderungen der letzten Jahre ist für Hochmüller die Initiative Open Champion. Der Ansatz ist, sich vom Gedanken zu lösen, dass der Mittelstand immer alles alleine schaffen muss: "Was brauchen wir eigentlich? Wen gibt es auf dieser Welt schon, der das kann?"
Häufig liege die Lösung in Partnerschaften mit Startups, Lieferanten und sogar Wettbewerbern. Teilen? Ist das neue Haben. Das lebt Marantec auch in ihrem Unternehmen. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit einem italienischen Unternehmen, von dem die Ostwestfalen Außentorantriebe beziehen.
In gewisser Weise sei es eine Kunden-Lieferanten-Beziehung, sagt Hochmüller. Aber man habe auch eine gemeinsame Entwicklung und schaue, "wie wir Produkte gegenseitig optimieren können." Der Effekt: neue Märkte, geteilte Investitionen, mehr Geschwindigkeit.
Mit Kerstin Hochmüller sprachen Frauke Holzmeier und Andreas Laukat. Das komplette Gespräch hören Sie im Podcast "So techt Deutschland".
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