Im März startet die erste Ariane-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof. Schon bald soll sie hochmoderne Bundeswehrsatelliten zur Abschirmung ins All bringen. Das Unternehmen soll zudem für ballistische Raketen einen Auftrag erhalten.

Der Raketenbetreiber Arianespace wird zwei Bundeswehr-Satelliten mit der Schwerlast-Trägerrakete Ariane 6 ins All schicken. Die beiden Satelliten sollen der Bundeswehr eine sichere militärische Telekommunikation der nächsten Generation garantieren, wie das Unternehmen mitteilte. Sie sollen von Europas Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana starten, zwei ältere Satellitenmodelle ablösen und mindestens 15 Jahre im All bleiben. Ein Zeitpunkt für den Start wurde nicht genannt.

Die Entwicklung der Ariane 6 hat in den vergangenen Jahren vor allem durch jahrelange Verzögerungen von sich reden gemacht. Erst im März startete sie erstmals erfolgreich vom europäischen Weltraumbahnhof. Viele europäische Satelliten werden inzwischen von SpaceX in die Umlaufbahn All befördert, dem Raumfahrtunternehmen des US-Milliardärs Elon Musk.

"Mit der Ariane 6 kann Europa Satelliten ins All schicken, ohne die Genehmigung einer anderen Macht einholen zu müssen", sagte Vorstandschef Martin Sion der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die französisch-deutsche Ariane Group ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Airbus und des französischen Triebwerksherstellers Safran.

Ballistische Raketen für die Bundeswehr?

Nach Worten Sions sind noch sehr viel weitergehende militärische Aufträge aus Deutschland im Gespräch. Neben der Ariane 6 stellt das Unternehmen unter anderem die französischen Atomraketen her. "Verschiedene europäische Länder haben großes Interesse an konventionellen ballistischen Raketen geäußert, insbeson­dere Deutschland", sagte Sion der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Die Entscheidung liegt natürlich beim französischen Staat", sagte der Manager. "Er kontrolliert die Technologie und entscheidet über einen etwaigen Start eines Kooperationsprogramms dieser Art."

Zunächst will das Unternehmen gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) an neuen Wehrtechnik-Technologien forschen. Dabei geht es unter anderem um Systeme zur Überwachung von Bewegungen im All.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.