Dreimal wöchentlich verbindet die Österreichische Bahn Berlin und Paris sowie Wien und Paris mit Stopps in Deutschland. Mit dem Fahrplanwechsel werden die Verbindungen allerdings eingestellt. Zur Begründung verweist das Unternehmen auf Frankreich.
Nach nur zwei Jahren wird der Nachtzug von Berlin nach Paris wieder eingestellt. Die Nightjet-Verbindung werde nur noch bis 14. Dezember angeboten, teilte der Betreiber, die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Wien, mit. Grund sei die Entscheidung des französischen Verkehrsministeriums, "die staatlichen Leistungsbestellungen für das Jahr 2026 einzustellen", also die Subvention zu streichen. Sie betrug nach Angaben aus Paris rund zehn Millionen Euro pro Jahr.
Betroffen ist auch die sogenannte Nightjet-Verbindung von Wien über München nach Paris; sie wird ebenfalls ab dem 14. Dezember eingestellt. Sie war 2021 gestartet. Bis dahin gibt es die Verbindung Berlin-Paris dreimal pro Woche. Die Fahrzeit beträgt gut 14,5 Stunden. Die günstigsten Sitzplätze kosten etwa 35 Euro. Daneben gibt es Plätze in Liegewagen mit bis zu sechs Liegen oder auch Schlafkabinen mit ein bis drei Betten, Dusche und Frühstück. Ebenfalls dreimal die Woche verkehrt der Zug zwischen Wien und Paris. Die Fahrzeit hier beträgt gut 15,5 Stunden. Andere Anbieter von Nachtzügen gibt es auf den beiden Strecken nicht.
Die ÖBB erklärten, sie bedauerten die Einstellung der beiden Nachtzugverbindungen nach Paris. Die Verbindung zwischen Wien und Brüssel dagegen bleibe auch 2026 im Angebot. Sie werde weiterhin dreimal wöchentlich bedient.
Nach französischen Medienberichten ging es um jährliche Zuschüsse in Millionenhöhe, da die Verbindungen trotz reger Nachfrage nicht rentabel sind. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Nachtzüge tagsüber auf dem Abstellgleis stehen, während ein ICE beispielsweise mehrmals täglich auf einer Strecke hin- und herfährt und damit wirtschaftlicher ist. Und so erklärte die französische Staatsbahn SNCF, der Betrieb von Nachtzügen sei "eine enorme wirtschaftliche Herausforderung". Die Plätze könnten pro Fahrt nur an einen einzigen Passagier verkauft werden - und nicht an mehrere, die jeweils nur Abschnitte fahren, wie bei Verbindungen tagsüber. Zudem sei mehr Personal nötig.
Die Österreichische Bahn bleibt nach eigenen Angaben der größte Anbieter von Nachtzügen in Europa. Künftig seien 24 Nightjets der neuen Generation auf der Schiene.
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