US-Präsident Trump beendet die Subvention für E-Autos. Branchenchefs erwarten einen Markt-Zusammenbruch. Einige Hersteller senken Preise, viele fürchten, auf Fahrzeugen sitzen zu bleiben.

In den USA läuft eine Steuergutschrift für E-Autos aus, führende Manager der US-Autobranche erwarten angesichts dessen einen Absatz-Einbruch. "Das ist ein Wendepunkt", sagte Ford-Chef Jim Farley in Detroit. Die USA hatten bis zuletzt eine Prämie von 7500 Dollar pro E-Auto gewährt.

Farley sagte, er wäre nicht überrascht, wenn der Anteil von E-Autos an den gesamten Fahrzeugverkäufen in den USA auf fünf Prozent sinke. Dies wäre etwa die Hälfte des Niveaus vom August, als viele Kunden den Kauf vorzogen, um die Prämie noch zu nutzen. "Der E-Auto-Markt wird im Oktober zusammenbrechen", sagte auch Christian Meunier, Chef von Nissan USA. Der Wettbewerb werde "super-brutal" werden, weil es eine Menge Lagerbestände gebe.

Um den Wegfall der Prämie abzufedern, greifen einige Hersteller zu Rabatten und Sonderkonditionen. So bietet Hyundai einen Nachlass von 7500 Dollar auf seine Ioniq-5-Modelle des Jahrgangs 2025 an. General Motors und Ford wollen einem Reuters-Bericht zufolge die Steuergutschrift für einige weitere Monate in die Leasingkonditionen einrechnen.

Händler zeigten sich jedoch besorgt, auf unverkauften E-Autos sitzen zu bleiben. Scott Kunes, Manager einer Händlergruppe im Mittleren Westen, kündigte an, kurzfristig weniger E-Autos von den Herstellern abzunehmen. Vor allem teurere Modelle wie der über 90.000 Dollar teure Chevy Silverado von GM dürften sich schwertun, sagte der Händler Brad Sowers aus Missouri.

Wachstum hatte sich ohnehin verlangsamt

Die Steuergutschrift war 2008 vom Kongress genehmigt und 2022 verlängert worden. Ein im Juli von US-Präsident Donald Trump unterzeichnetes Gesetz zu Steuersenkungen und Ausgaben legte das Auslaufen der Subvention auf den 30. September fest.

Trump hatte im Wahlkampf versprochen, das "E-Auto-Mandat" seines Vorgängers Joe Biden zu beenden. Seine Regierung hat zudem weitere Schritte unternommen, die die Dynamik bei E-Autos bremsen könnten. Eine Studie von drei US-Universitäten vom November 2024 hatte ergeben, dass die Zulassungen von E-Autos ohne die Steuergutschrift um 27 Prozent zurückgehen könnten.

Die USA hinken bei der Verbreitung von E-Autos bereits jetzt anderen wichtigen Ländern hinterher. In China, dem weltweit führenden Markt, lag der Anteil von E-Autos und Plug-in-Hybriden in den vergangenen Monaten bei über 40 Prozent, in Europa nahe 20 Prozent. Bereits vor dem Auslaufen der Prämie hatte sich das Wachstum der Verkäufe von E-Autos in den USA in den vergangenen zwei Jahren verlangsamt.

Einige Manager geben sich dennoch gelassen. "Es gab einen E-Auto-Markt vor dem Gesetz, und es wird einen E-Auto-Markt danach geben", sagte Randy Parker, Chef von Hyundai Motor North America. Volvo-Chef Hakan Samuelsson erklärte, Volvos Strategie basiere nicht auf Steuergutschriften. "Unser Ziel ist es, ein reiner E-Auto-Hersteller zu werden. Das basiert darauf, dass ein solches Auto für US-Kunden besser ist."

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