Die Neuzulassungen von Pkw steigen im Oktober erneut. Vor allem Hybrid- und Elektroautos sind gefragt. Im Vergleich zum Vorjahr legen sie im Verkauf deutlich zu. Doch Experten warnen. Trotz des Plus liegt der Neuwagenmarkt weiterhin klar unter dem Niveau der Zeit vor Corona.

Im Oktober sind in Deutschland erneut deutlich mehr Autos neu zugelassen worden als im Vorjahresmonat. Mit 250.133 Neuzulassungen wurde der Vorjahreswert um 7,8 Prozent übertroffen, wie das Kraftfahrtbundesamt (KBA) in Flensburg mitteilte. Besonders die Zulassungen von E-Autos stiegen stark, mehr als jeder fünfte Neuwagen war ein reines Elektroauto.

Das Plus bei batterieelektrischen Fahrzeugen im Vergleich zum Vorjahresmonat lag bei 47,7 Prozent, 52.425 E-Autos wurden neu zugelassen, wie das KBA ausführte. Im September hatte deren Anteil an den Neuzulassungen bereits bei 19,3 Prozent gelegen, im Oktober stieg er auf 21 Prozent.

Den größten Marktanteil hatten erneut Hybridfahrzeuge, von denen knapp doppelt so viele neu zugelassen wurden als E-Autos. Knapp 31.000 der neuen Hybridfahrzeuge waren den Angaben nach Plugin-Hybride. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat war hier mit 60 Prozent noch stärker als bei E-Autos. Die Zahl der neuen Plugin-Hybride überstieg damit erstmals die der Neuwagen mit reinem Dieselantrieb (rund 30.500). Hier meldete das KBA einen Rückgang um 15,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Außerdem wurden knapp 65.000 neue Benziner zugelassen - 12,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Die Experten der Beratungsfirma EY schränken mit Blick auf das deutliche Plus bei den Zulassungen allerdings ein, dass der Neuwagenmarkt im bisherigen Jahresverlauf dennoch weiterhin nur um 0,5 Prozent über dem Vorjahreszeitraum liegt. "Insgesamt bleibt das Absatzniveau in Deutschland auch im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 niedrig", erklärte EY.

Auch der Absatz von E-Autos bleibt hinter den Prognosen zurück, kommentierte der Mobilitätsexperte Constantin Gall von EY. "2024 war ein katastrophales Jahr für die Elektromobilität in Deutschland, und im Gesamtjahr 2025 werden wir in Deutschland voraussichtlich etwa auf dem Absatzniveau von 2023 liegen." Von einem echten Hochlauf der Elektromobilität könne daher nicht die Rede sein.

Während der US-Autobauer Tesla in den USA aufgrund einer auslaufenden Kaufprämie zuletzt Absatzrekorde erzielte, bricht die Nachfrage nach den Elektroautos des Konzerns in Deutschland weiterhin ein. Nur noch 750 Teslas wurden im Oktober neu zugelassen, fast 54 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Konkurrenz aus China wächst hingegen weiter deutlich. Der Autobauer BYD etwa setzte im Oktober dem KBA zufolge mehr als 3300 Neuwagen ab, ein Zuwachs von 866 Prozent im Vorjahresvergleich.

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