Die Drogeriemarktkette dm gehört bereits seit Monaten nicht mehr dem Verband der Familienunternehmer an. Das teilte das Unternehmen am Donnerstagabend über Instagram mit. „Wir haben den Austritt schon vor vielen Monaten erklärt“, heißt es dort.

Zuletzt war das Unternehmen in die Kritik geraten, weil Geschäftsführer Christoph Werner in der „Süddeutschen Zeitung“ erklärt hatte, er halte es für zulässig, Parlamentarier aller im Bundestag vertretenen Parteien zu einem Parlamentarischen Abend einzuladen. Auf den eigenen Verbandsaustritt ging er dabei nicht ein.

Der Verband der Familienunternehmer selbst hatte in dieser Woche Schlagzeilen ausgelöst: Präsidentin Marie-Christine Ostermann erklärte, man habe die bisherige Linie der „totalen Isolation“ gegenüber der AfD aufgegeben. „Diese Art Kontaktverbot haben wir mit dem letzten Parlamentarischen Abend auf Bundesebene aufgehoben – in unseren Landesbereichen hat es diese Art der Brandmauer noch nie gegeben“, sagte sie dem „Handelsblatt“.

Die Kehrtwende führte zu deutlicher Kritik. Mehrere Unternehmen – darunter Vorwerk, Fritz-Kola oder auch Unternehmer Harald Christ – erklärten ihren Austritt aus dem Verband. Auch dm-Konkurrent Rossmann zog schnell Konsequenzen.

dm-Chef nennt „Diabolisierung“ der AfD wenig hilfreich

Dm-Geschäftsführer Werner warnte hingegen von einer „Diabolisierung“ der AfD, die „wenig hilfreich“ sei.

Nun vollzieht dm öffentlich eine Distanzierung – sowohl vom Verband als auch von der AfD. „Wir lesen mit, wir hören zu, und es ist uns wichtig, mit Euch im Austausch zu bleiben“, teilte das Unternehmen auf Instagram weiter mit. Eine „bewusst spaltende Diskussion“ lehne dm ab – „genauso wie die Positionen der AfD“. Diese Partei stelle die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage, heißt es.

Wie der Verband mit Parteien umgehe, entschieden die Mitglieder selbst. Dazu zähle dm jedoch nicht mehr. „Deshalb geben wir dort keine Ratschläge mehr und kommentieren auch keine aktuellen Entscheidungen oder Debatten des Verbands.“

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