Gerd Chrzanowski, Chef der Schwarz-Gruppe (u.a. Lidl, Kaufland), befürwortet die klare Ansprache von Donald Trump an Europa. „Diese Klarheit tut uns Europäern zum Teil sogar gut. Bei vielem widerspreche ich ihm, aber bei einigen Punkten hat er nicht Unrecht“, sagte Chrzanowski im Interview mit WELT AM SONNTAG und Business Insider Deutschland.

Europa habe ein enormes Potenzial, das nicht durch Klein- und Vielstaaterei vergeudet werden dürfe. „In diesem Sinne hat dieser Wake-up-Call Europa gutgetan – weil wir endlich verstehen müssen, dass wir mehr zusammenhalten müssen“, so Chrzanowski weiter.

Der Manager warnt jedoch vor massiver Abhängigkeit von US-Cloud-Lösungen. „Wenn die Amerikaner es heute wollten, könnten sie uns im übertragenen Sinne das Licht ausschalten“, so Chrzanowski weiter.

Dass es tatsächlich so weit komme, halte er zwar für unwahrscheinlich. Dennoch gebe es Beispiele, die zeigen würden, „was möglich ist, wenn kritische Infrastrukturen in der Hand eines einzigen ausländischen Anbieters liegen.“ Als Beispiel nannte Chrzanowski die zeitweise Abschaltung von Teilen der Microsoft-Cloud für das israelische Militär im Gaza-Krieg.

Seit Ende 2021 ist Gerd Chrzanowski Komplementär der Schwarz-Gruppe, zu der unter anderem Lidl, Kaufland und der Cloud- und IT-Anbieter StackIT gehören. Der gebürtige Offenburger kam 2000 zur Unternehmensgruppe und übernahm verschiedene Führungsrollen, bevor er in die Konzernspitze wechselte.

Dieser Artikel wurde für das Wirtschaftskompetenzzentrum von WELT und Business Insider erstellt.

Moritz Seyffarth ist Chefredakteur von „Business Insider Deutschland“.

Jan Philipp Burgard ist Chefredakteur der WELT-Gruppe.

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