Eon-Chef Leonhard Birnbaum fordert einen Stopp der staatlichen Förderung von Solaranlagen in Deutschland. „Dachflächen-Photovoltaik-Anlagen können und müssen sich am Markt bewähren, die Solar-Subvention ist nicht mehr notwendig“, sagte Birnbaum der „Rheinischen Post“. Photovoltaik rechne sich heute auch ohne Förderung. „Das ist doch ein toller Erfolg für die Energiewende.“

Birnbaum begründete seine Forderung auch mit sozialen Aspekten. Die Energiewende werde „zunehmend auch zur sozialen Frage“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns. Wer Eigentum habe und in Solardächer investieren könne, sei oft ein Gewinner der Energiewende. „Mieter sind oft eher die Verlierer der Energiewende. Sie profitieren kaum vom Solarboom und müssen die vollen Netzkosten stemmen.“

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) will neue, kleine Solaranlagen künftig nicht mehr staatlich fördern, weil sie sich für die Verbraucher rechneten. Beschlossen ist das aber in der Koalition noch nicht. Wer Solarstrom auf seinem Dach erzeugt und in das Netz einspeist, erhält 20 Jahre lang pro Kilowattstunde einen festen Betrag. Das trifft bei Birnbaum auf Zustimmung. Er forderte effizientere Ausgestaltung der Energiewende. Der Ausbau sei lange Zeit nicht ausreichend an Bedarf und Infrastruktur ausgerichtet gewesen und mit zu vielen Subventionen erfolgt.

Strom- und Gaskunden machte Birnbaum Hoffnung auf sinkende Preise im nächsten Jahr. „2026 ‍werden die Strom- und Gaspreise für die meisten Kunden sinken“, sagte Birnbaum. Als Gründe nannte er Entlastungen des Bundes bei den Netzentgelten und die Verarbeitung der ⁠Energiekrise von 2022. Für ⁠einen Drei-Personen-Haushalt in der Grundversorgung könne die Stromrechnung dann um rund 150 Euro und die Gasrechnung um 200 Euro niedriger ausfallen als 2025.

Ab 2027 dürften die Preise demnach jedoch wieder anziehen. „Tendenziell werden die Strompreise aber ‍steigen, weil der Aufbau des neuen Energiesystems, ‍das auf volatile Erzeugung durch Erneuerbare setzt, viel Geld kostet“, ⁠erklärte Birnbaum. Auch die Gaspreise würden steigen, da die Netzkosten auf weniger Kunden umgelegt würden. Eon ist mit 1,6 Millionen Kilometern an ​Leitungen der größte Netzbetreiber in Europa.

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