Vor einem Monat steht Elon Musk massiv in der Kritik von Investoren, weil Tesla unter seinem politischen Engagement leidet. Die Kontrolleure des Autobauers nehmen laut einem Medienbericht Kontakt zu Headhuntern auf. Das Unternehmen weist das scharf zurück.

Der Verwaltungsrat von Tesla hat laut einem Zeitungsbericht vor rund einem Monat erste Schritte für die Suche nach einem Nachfolger für Firmenchef Elon Musk eingeleitet. Das Aufsichtsgremium habe mehrere auf Manager-Suche spezialisierte Firmen angesprochen, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen. Tesla wies den Bericht zurück. Dies sei "absolut falsch", schrieb das Unternehmen einige Stunden nach der Veröffentlichung auf Musks Online-Plattform X mit. Musk und der Verwaltungsrat seien überzeugt, dass er die Wachstumspläne weiterhin umsetzen könne, hieß es in der Stellungnahme von Verwaltungsrats-Chefin Robyn Denholm.

In dem Zeitungsbericht stand auch, der Verwaltungsrat habe Musk aufgefordert, mehr Zeit mit Tesla-Angelegenheiten zu verbringen und dies öffentlich mitzuteilen. Dazu äußerte sich Tesla weiterhin nicht. Musk steht seit rund zwei Jahrzehnten an der Spitze des Autobauers und ist die treibende Kraft hinter dessen Aufstieg. "Tesla ist Musk und Musk ist Tesla", schrieb etwa jüngst Branchenanalyst Dan Ives von der Finanzfirma Wedbush.

Das "Wall Street Journal" hatte in dem Bericht bereits eingeschränkt, dass der aktuelle Stand der Überlegungen im Verwaltungsrat der Zeitung nicht bekannt sei. Vor einem Monat stand Musk zunehmend in der Kritik von Investoren, weil er viel Zeit in Washington als Kostensenker von US-Präsident Donald Trump verbrachte. Vergangene Woche hatte er aber angekündigt, sich weitgehend aus der Rolle in der Hauptstadt zurückzuziehen und sich wieder deutlich mehr um die Belange von Tesla zu kümmern.

Damit könnte ein Spannungspunkt ausgeräumt sein. Allerdings hatten Musks Auftreten in Washington und seine rechten politischen Ansichten auch dazu geführt, dass sich einige potenzielle Käufer von Tesla abwendeten. Analyst Ives etwa schätzt, dass dadurch die Nachfrage bei Tesla-Fahrzeugen dauerhaft um 15 bis 20 Prozent gesunken sein könnte.

Der Bericht könnte auch einen wenige Stunden zuvor veröffentlichten kryptischen Beitrag von Tesla bei Musks Online-Plattform X erklären, der Beobachter zunächst ratlos hinterließ. Auf dem Firmen-Account hieß es ohne Kontext: "Tesla wurde schon viele Male totgesagt." Aber dem Unternehmen werde es dank der Besitzer, Beschäftigten und Unterstützer gut gehen, schrieb Tesla weiter.

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