Conti legt angesichts der global kriselnden Autobranche die Fokus auf die Kosten - und das zahlt sich aus. Das Ergebnis schnellt zu Jahresbeginn in die Höhe. Doch der Wettbewerb ist weiter hart. Die Hannoveraner stellen deswegen vorsichtig Preiserhöhungen in Aussicht.
Der Sparkurs beim vor der Aufspaltung stehenden Autozulieferer Continental zahlt sich aus. Der Konzern, der sich im September von seiner Autosparte trennt, erwirtschaftete im ersten Quartal fast dreimal so viel Gewinn wie vor Jahresfrist. Das Ergebnis spiegle den Fokus auf die finanzielle Verbesserung wider, sagte Finanzchef Olaf Schick. "Unsere Effizienzmaßnahmen greifen."
Das bereinigte Betriebsergebnis schnellte auf 586 Millionen Euro. Der Umsatz ging angesichts der schwachen Autoproduktion in Europa und den USA derweil auf Jahressicht um 0,8 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro zurück. Beide Werte übertrafen die Erwartungen der Analysten. Continental-Chef Nikolai Setzer sprach von einem soliden Start in das Jahr. Die Geschäftszahlen seien deutlich besser als erwartet, alle Segmente zeigten Verbesserungen, sagte Harry Martin, Analyst bei der Investmentbank Bernstein. Vor allem in der Automotive-Sparte liefen die Geschäfte rund.
An seiner Prognose für das Gesamtjahr hält der Vorstand fest, allerdings sind die Auswirkungen der Zölle von US-Präsident Donald Trump darin noch nicht enthalten. Schick sagte, derzeit lasse sich der Einfluss nicht beziffern. Continental sei aber vorbereitet und tue alles, um sich gegen mögliche negative Auswirkungen zu rüsten. Zugleich steige aber der Preisdruck in der globalen über alle Wertschöpfungsketten eng verzahnten Autoindustrie. "Das wird am Ende dann auch zu Preiserhöhungen für den Endkonsumenten führen", sagte er.
Continental importiere derzeit die meisten Teile aus Mexiko in die USA. Die überwiegende Mehrheit davon entspreche den Kriterien des Handelsabkommens zwischen den USA, Mexiko und Kanada (USMCA), sagte Schick. Dieser Anteil soll noch weiter steigen. Continental sei in engem Austausch mit seinen Kunden und Lieferanten.
Der Traditionskonzern aus Hannover will den Spezialisten für Autoelektronik unter dem Namen Aumovio im September an die Frankfurter Börse bringen. In den abgelaufenen drei Monaten ging der Umsatz hier um 1,2 Prozent zurück auf 4,8 Milliarden Euro, die Rendite lag bei 1,6 Prozent. Positiv sei der steigende Auftragseingang, hieß es. So hatte Continental von nordamerikanischen Kunden Bestellungen von Radarsensoren mit einem Volumen von insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro erhalten. Continental hatte zuletzt in der Sparte Tausende Stellen gestrichen und Standorte zusammengelegt.
Auch die Kunststoff-Sparte Contitech soll abgegeben werden, ein Verkauf ist dem Unternehmen zufolge die wahrscheinlichste Option. Der Vollzug ist für 2026 geplant. Damit kehrt Continental zu seinen Wurzeln als Reifenhersteller zurück. Die Sparte ist die Ertragsperle des Traditionsunternehmens aus Hannover.
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