Gut einen Monat nach dem Crash infolge der Zollkeule von Donald Trump schafft der Leitindex eine neue Bestmarke. Grund ist der Optimismus der Anleger nach dem Handelsabkommen der USA mit Großbritannien. Das Plus fällt größer aus als erwartet.
Der Dax ist in der ersten Handelsstunde um 0,7 Prozent auf 23.529 Punkte gestiegen und hat damit das nächste Rekordhoch erreicht. Gut einen Monat nach dem Absturz wegen der Zollkeule von US-Präsident Donald Trump übertrifft der Leitindex damit die bisherige Bestmarke von 23.476 Punkten. Dabei war nur eine Eröffnung knapp unter dem bisherigen Rekord erwartet worden.
Nach dem Handelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien hatten die Börsen am Donnerstag im Plus geschlossen. Der deutsche Leitindex ging ein Prozent fester bei 23.353 Punkten aus dem Handel. Auch die US-Börsen reagierten freundlich auf das Handelsabkommen - aber nicht euphorisch.
"Jetzt hoffen alle auf weitere Deals, dabei darf nicht übersehen werden, dass die Ausgangslage für diesen Deal anders und vor allem einfacher war", warnte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. "Denn im Handel mit den USA erwirtschaftet Großbritannien bereits jetzt einen Überschuss. Von daher musste es viel weniger Zugeständnisse machen."
Commerzbank im Fokus
Anfang April war der Dax bis auf knapp 18.490 Punkte abgesackt, weil Trump enorme Zollerhöhungen bekannt gegeben und China mit Gegenmaßnahmen reagiert hatte. Seitdem hat der deutsche Leitindex in seiner kräftigen Erholung wieder um gut 27 Prozent zugelegt. Seit Jahresbeginn liegt er mit 18 Prozent im Plus.
Im Mittelpunkt zum Wochenschluss steht die chinesische Konjunktur. Wie aus Zolldaten hervorging, stiegen die Exporte der Volksrepublik im April im Jahresvergleich um 8,1 Prozent, während die Importe um 0,2 Prozent zurückgingen. Beide Werte widersprechen den Erwartungen der Experten, die nicht zuletzt wegen des Zollkonflikts mit den USA von einer deutlich stärkeren Abschwächung des Handels ausgegangen waren.
Im Fokus bei den Unternehmen steht der Geschäftsbericht der Commerzbank. Das von der italienischen UniCredit umworbene Frankfurter Geldhaus hat im ersten Quartal einen Nettogewinn von 834 Millionen Euro erwirtschaftet - ein Zuwachs von 11,7 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 698 Millionen Euro gerechnet. Außerdem blicken Anleger auf die Ergebnisse kleinerer Unternehmen wie Krones und Bechtle.
In den USA stehen unter anderem die Hauptversammlungen des Rüstungskonzerns Lockheed Martin und des Biopharmaunternehmens AbbVie im Terminkalender.
Gefragt im MDax waren die Titel von Krones, die um fast drei Prozent zulegten. Der weltgrößte Getränkeabfüllanlagen-Hersteller zeigt sich resistent gegen die wachsende Unsicherheit in der Wirtschaft aufgrund der drohenden US-Zölle.
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