Starbucks führt neue Kleidervorschriften ein und zwingt seine Baristas zum Kauf neuer Kleidung. Auf den ersten Blick sind die Veränderungen nicht sehr groß, doch die Mitarbeitenden reagieren empört.
Mit einem neuen Dresscode hat der Kaffeehauskonzern Starbucks seine Mitarbeitenden gegen sich aufgebracht. Seit Montag gelten bei Starbucks in den USA und Kanada strengere Kleidervorschriften für die firmeneigenen und lizenzierten Filialen. Baristas müssen nun schwarze Hemden tragen. Andere Farben wie Grau, Braun oder Weiß sind nicht mehr zulässig. Hosen dürfen nur noch die Farben Khaki, Schwarz oder Blau haben. Pflicht bleibt die grüne Schürze mit Starbucks-Logo, sie soll das zentrale Element des Outfits sein. Die bisherige Richtlinie erlaubte eine größere Auswahl an dunklen Farben und gemusterten Hemden.
Die Einführung der neuen Kleiderordnung hat zu erheblichen Protesten geführt: Mehr als 1000 Starbucks-Baristas in 75 Filialen in den USA streiken seit Sonntag, teilte die Gewerkschaft Starbucks Workers United mit. Sie vertritt rund 570 der über 10.000 unternehmenseigenen Filialen in den USA und sieht die Änderungen kritisch. Die Gewerkschaft betont, dass bereits eine vorläufige Vereinbarung zur Kleiderordnung bestand und die neuen Vorgaben nicht mit den derzeit laufenden Tarifverhandlungen vereinbar sind.
"Gefühl der Vertrautheit"
Viele Baristas kritisieren, dass sie gezwungen werden, neue Kleidung zu kaufen. Das sei angesichts niedriger Löhne und unsicherer Arbeitsplätze eine Zumutung. Mitarbeitende kritisierten zudem, dass auf der internen Website weiterhin Kleidung mit Firmenlogo verkauft wird, die nach der neuen Richtlinie nicht mehr getragen werden dürfe. "Den Kunden ist es egal, welche Farbe unsere Kleidung hat, wenn sie 30 Minuten auf einen Latte warten", zitiert die Nachrichtenagentur AP eine Starbucks-Mitarbeiterin.
Starbucks kündigte an, nach der Änderung jedem Mitarbeiter zwei kostenlose schwarze T-Shirts zur Verfügung zu stellen. Die Neuerung ziele darauf ab, die grünen Schürzen stärker hervorzuheben und eine einheitliche, einladende Atmosphäre in den Filialen zu schaffen. Der vereinfachte Dresscode soll "Kunden ein Gefühl der Vertrautheit vermitteln, ganz gleich, welche Filiale sie in Nordamerika besuchen", heißt es.
Das Unternehmen erklärte am Mittwoch, die Streiks hätten nur minimale Auswirkungen auf den Betrieb gehabt. Starbucks zufolge sind über 99 Prozent seiner US-Filialen weiterhin geöffnet und bedienen Kunden. Das Unternehmen wies außerdem darauf hin, dass sich nach eigenen Angaben der Gewerkschaft weniger als ein Prozent der Starbucks-Mitarbeitenden an den Arbeitsniederlegungen beteiligten und einige Filialen weniger als eine Stunde geschlossen waren.
Die Umsätze von Starbucks sind zuletzt deutlich zurückgegangen, sowohl in den USA als auch international. Besonders in den USA, dem wichtigsten Markt, sank der Umsatz in vergleichbaren Filialen bereits das fünfte Quartal in Folge. Viele Kunden empfinden die Starbucks-Preise als zu hoch und sind immer weniger bereit, für einen Kaffee sechs Dollar oder mehr zu zahlen. Das führt dazu, dass vor allem Gelegenheitskunden wegbleiben. Besonders während der morgendlichen Stoßzeiten kommt es zu langen Wartezeiten, was dazu führt, dass ein signifikanter Anteil der mobilen Bestellungen abgebrochen wird.
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