Die Temperaturen steigen, bald ist der Sommer da. Viele Deutsche freuen sich auf den Sprung ins kühle Nass im Freibad. Der Schwimmspaß könnte laut einer Umfrage aber bereits am Kassenhäuschen einen Dämpfer erhalten.

Der Schwimmbadbesuch wird in diesem Jahr teurer. Das geht aus einer Umfrage des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) unter 113 Betreibern kommunaler Bäder in ganz Deutschland hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Demnach gaben 35 Prozent der Befragten an, in diesem Jahr die Preise erhöhen zu müssen.

Trotzdem dürfte das die finanziellen Sorgen nicht lösen: 72 Prozent der kommunalen Betreiber von Frei- und Hallenbädern erwarten laut der Umfrage eine Verschlechterung der finanziellen Situation in den nächsten fünf Jahren, lediglich 4 Prozent rechnen mit einer Verbesserung. 16 Prozent erwägen demnach, kurz- oder mittelfristig Frei- oder Hallenbäder zu schließen. Als größte Herausforderungen nannten die Badbetreiber dem Bericht zufolge Fachkräftemangel, Sanierungsstau und fehlende finanzielle Mittel.

Zwei Drittel der Befragten rechnen den Zeitungen zufolge damit, dass in diesem Jahr ähnlich viele Besucher in die Frei- und Hallenbäder strömen werden wie 2024. Damals wurden laut VKU-Angaben im Schnitt rund 75.000 Gäste pro Bad gezählt. 27 Prozent der Befragten hoffen, dass sich die Nachfrage in diesem Jahr erhöhen wird.

Eine Milliarde für Modernisierung

VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing bezeichnete die Umfrage vor allem mit Blick auf die finanzielle Belastung als einen "Weckruf an die Bundes- und Landesregierungen". "Wir brauchen bessere und besser ausgestattete Förderprogramme für den Erhalt unserer Schwimmbäder - auch wenn eine Milliarde Euro ein Schritt in die richtige Richtung sind", sagte Liebing unter Verweis auf den Koalitionsvertrag der schwarz-roten Bundesregierung. Darin wurden mindestens eine Milliarde Euro für die Modernisierung und Sanierung von Sportstätten vereinbart.

"Schwimmbäder sind der kleine Sommer für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt", betonte der Verbandschef. "Es sind die Orte für Gesundheit, für Fitness und Orte, an denen wir die Lebensfertigkeit Schwimmen erlernen und sich Menschen aller sozialen Milieus austauschen." Dies dürfe keine Frage des Wohnorts oder der Haushaltslage der Kommune sein. "Zumal uns die zunehmende Zahl von Kindern, die nicht schwimmen können, Sorge bereitet", sagte Liebing.

Der "Bäderatlas" der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen listet mehr als 6000 Hallen- und Freibäder auf. Freibäder machen davon weniger als die Hälfte aus. Reine Freibäder gibt es demnach gut 2400 in Deutschland. Dazu kommen 400 weitere Kombibäder, also Hallen- und Schwimmbäder.

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