Passagierflugzeuge und deren Bauteile sind seit Jahrzehnten weltweit von Zöllen ausgenommen. Doch die US-Regierung kümmert das in ihrem Handelskrieg wenig. Jetzt will Präsident Trump mit einem wichtigen Abkommen brechen. Die EU ist allerdings darauf vorbereitet.

Die USA bereiten nach Regierungsangaben Importzölle auf Flugzeugteile vor. US-Handelsminister Howard Lutnick sagte bei einer Anhörung im US-Senat in Washington, er erwarte voraussichtlich bis Ende Juni einen neuen "Standard für Zölle auf Flugzeugteile". Damit wolle Präsident Donald Trump die heimische Industrie schützen und "sicherstellen, dass diejenigen, die mit uns Handel treiben, uns fair behandeln".

Damit könnte der Luftfahrtsektor in den Sog des Handelskonflikts geraten, den Trump mit seiner Zollpolitik ausgelöst hatte. Der US-Präsident hatte Anfang April erhöhte Importaufschläge gegen Handelspartner weltweit verhängt.

Anfang Mai wurde daraufhin eine Liste möglicher EU-Gegenzölle bekannt, die ebenfalls Flugzeuge umfasst. Der Chef des europäischen Flugzeugbauers Airbus, Guillaume Faury, sprach sich ebenfalls für Vergeltungszölle auf Maschinen des US-Herstellers Boeing aus. Ein Abkommen der 166 Mitgliedsstaaten starken Welthandelsorganisation (WTO) von 1980 sieht eigentlich Zollfreiheit für den Handel mit Passagiermaschinen und mit Flugzeugteilen vor.

Vor den Äußerungen Lutnicks hatte Trump den Zollkonflikt weiter angeheizt und die US-Importzölle für Stahl und Aluminium unter anderem aus der EU auf 50 Prozent verdoppelt. Die Zölle sind eines der Themen beim Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz in Washington am Donnerstag. Merz wird von Trump im Weißen Haus empfangen.

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