China und die USA kommen sich im Handelsstreit näher. Nach zweitägigen Verhandlungen auf neutralem Boden gibt es einen vorläufigen Plan. Der muss aber noch eine wichtige Hürde überwinden.
China und die USA sind bei ihren Handelsgesprächen zu einem Zwischenergebnis gelangt. Beide Seiten hätten sich auf einen Rahmen geeinigt, den Konsens umzusetzen, den die Präsidenten beider Länder in ihrem Telefonat am 5. Juni erzielt hätten, sagte Chinas Unterhändler für Handelsfragen, Li Chenggang, laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Ziel der Verhandlungen in London war es, die vor einem Monat in Genf zunächst nur vorübergehend vereinbarte Senkung der gegenseitigen Zölle zu festigen.
Auch US-Handelsminister Howard Lutnick sprach vor Reportern in London von einem erzielten Rahmenwerk, um die Übereinkunft von Genf umzusetzen. Die in der britischen Hauptstadt ausgehandelte Ergebnisse wollen beide Delegationen nun ihren jeweiligen Präsidenten vorlegen, die darüber entscheiden müssen. Sobald US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zustimmen, soll die Vereinbarung umgesetzt werden. Nähere Details zu den Inhalten waren zunächst nicht bekannt.
Li beschrieb die zwei Tage dauernden Gespräche laut Xinhua als "professionell", "ehrlich" und "vernünftig". Die Hoffnung sei, dass die bei dem Londoner Treffen erzielten Fortschritte das Vertrauen zwischen China und den Vereinigten Staaten stärke, sagte er.
Zölle sind derzeit stark reduziert
Damit deutet sich ein Weg für weitere Deeskalation in den angespannten Handelsbeziehungen der beiden größten Volkswirtschaften der Welt an. Seit Mitte Mai gilt eine 90-tägige Pause im heiß gelaufenen Zollstreit. In Genf hatten sich die USA und China geeinigt, ihre Aufschläge auf Importe aus dem jeweils anderen Land von 145 Prozent beziehungsweise 125 Prozent deutlich um 115 Prozentpunkte zu senken und während der Pause zu verhandeln.
Beim Treffen in London standen nun Exportbeschränkungen im Mittelpunkt. China schränkte im April die Ausfuhr wichtiger seltener Erden ein und verlangt für Exportlizenzen einen aufwendigen Antragsprozess. Die USA hingegen beschränkten den Verkauf von wichtiger Chip-Design-Software und Flugzeugbauteilen nach China. Wann und wo die beiden Länder als Nächstes verhandeln wollen, ist noch nicht bekannt.
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