Mit einer eigenen Reederei verschifft Lidl seine Waren von Asien nach Europa. Nun will der Lebensmittelhändler sogar neue, eigene Schiffe einsetzen. Auch die Route soll sich ändern.

Der Discounter Lidl hat bei der chinesischen Werft Guangzhou Shipyard International fünf neue Containerschiffe bestellt, wie das "Handelsblatt" berichtet. Der Auftragswert wird in der Branche demnach auf 600 Millionen Euro geschätzt. Bisher nutzt das Unternehmen für den Transport aus China und Bangladesch nach Europa gecharterte und kleinere gebrauchte Frachter.

Lidl betreibt dem Bericht zufolge seit einigen Jahren als einziger deutscher Händler eine eigene Reederei: Tailwind. Die neuen Schiffe sollen jeweils 8400 Standardcontainer fassen, wie die Reederei der Zeitung bestätigte. Die bisher eingesetzten Frachter fassen 1200 bis 6800 solcher Container.

Schon nächste Woche soll sich zudem die Route ändern und über Malaysia führen, auch Vietnam wird ans Lidl-Netz angeschlossen. So soll die Lieferkette flexibler werden und vor möglichen Folgen des Zollkriegs von US-Präsident Donald Trump schützen, wie es weiter heißt. Denn immer mehr Produktion könnte von China in die beiden Länder verlagert werden.

Kunden verschiffen auf Lidl-Frachtern nach Asien

Die Lidl-Mutter Schwarz baut demnach seit einigen Jahren ein eigenes Ökosystem aus Handel, Produktion, Entsorgung, IT - und Logistik auf. Vielen Konkurrenten sei der Konzern um Jahre voraus, sagte Handelsexperte Boris Planer dem "Handelsblatt". Wie entscheidend ein reibungsloser Containertransport ist, zeigen nach der Corona-Pandemie etwa auch die Huthi-Attacken im Roten Meer.

Selbst andere Unternehmen sind deshalb an den Diensten der Lidl-Reederei interessiert, wie deren Geschäftsführer Christian Stangl berichtete. "Wir haben uns am Markt als Premiumdienstleister für den Transport von Gütern von und nach Asien etabliert." So kann Lidl seine Schiffe auch auf der Rückfahrt nach Asien nutzen. Eigene Züge betreibt das Unternehmen ebenfalls, zwischen Slowenien und Österreich.

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