1946 legen Estée und Joseph H. Lauder den Grundstein für ein Kosmetik-Imperium. Der Architekt des weltweiten Erfolgs ist jedoch der Sohn: Leonard Lauder steuert Estée Lauder fast 40 Jahre lang und etabliert viele Marken. Im Alter von 92 Jahren ist er im Kreise seiner Familie gestorben.
Der Kosmetik-Milliardär Leonard Lauder ist tot. Wie das US-Unternehmen Estée Lauder mitteilt, starb der 92-Jährige am 14. Juni im Kreise seiner Familie. "Er war der großzügigste Mensch, den ich gekannt habe", sagt sein Sohn William P. Lauder. "Er war davon überzeugt, dass Kunst und Bildung allen Menschen zustehen und hat sich für den Kampf gegen Krankheiten wie Alzheimer und Brustkrebs engagiert. Vor allem aber war mein Vater ein Mensch, der jedem, dem er begegnete, freundlich begegnete."
Leonard Lauder wurde 1933 in New York City als ältester Sohn von Estée und Joseph H. Lauder geboren. 1946 gründeten seine Eltern gemeinsam das Unternehmen Estée Lauder und formten daraus in den folgenden Jahren einen erfolgreichen Kosmetikkonzern. Leonard Lauder trat 1958 in die Firma ein, übernahm von 1972 bis 1995 den Posten des Firmenpräsidenten und war von 1982 bis 1999 Vorstandsvorsitzender.
Unter Lauders Führung erweiterte das Unternehmen sein Portfolio um viele bekannte Marken, darunter Clinique, Aveda, MAC, Tom Ford Beauty, Bobbi Brown, Jo Malone London und La Mer. Laut eigenen Angaben lag der Umsatz des Familienunternehmens 1958 bei rund 800.000 US-Dollar. Als Lauder 2009 als Vorstandsvorsitzender zurücktrat, überstieg der Umsatz 7,3 Milliarden US-Dollar.
Erfolgsgeheimnis? Frauen in Spitzenpositionen
Lauder zählte zu den reichsten New Yorkern. Sein Vermögen war eng mit dem Unternehmen verflochten: Er besaß mehr als 80 Millionen Aktien von Estée Lauder, die teilweise mehr als 26 Milliarden US-Dollar wert waren. In den vergangenen beiden Jahren fiel der Aktienkurs jedoch stetig. Zuletzt belief sich das Aktien-Vermögen auf etwa 15,6 Milliarden US-Dollar.
Derzeit verkauft das Unternehmen mehr als 25 Marken von Gesichtscremes, Make-up, Parfüms und Shampoos in über 150 Ländern. Ein Erfolgsgeheimnis verriet Lauder 2004 vor einem Publikum an der Stanford Graduate School of Business: Estée Lauder halte seine Marken getrennt und lasse sie miteinander konkurrieren. Dadurch entsteht ihm zufolge eine Dynamik, die er als "Geschwisterrivalität" bezeichnete.
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg waren weibliche Führungskräfte: Er habe bei der Besetzung von wichtigen Posten versucht, "Menschen zu finden, die klüger sind als ich", sagte Lauder 2020 im "Wall Street Journal". "Die meisten davon waren Frauen."
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