Die US-Anleger geraten wegen des Kriegs zwischen Israel und dem Iran zunehmend in Sorge. Gold gilt seit jeher als sicherer Hafen, doch nun entdecken die Händler auch ein anderes Edelmetall für Krisenzeiten. Im Energiesektor gibt es wegen möglicher neuer Steuerregeln herbe Verluste.

Der anhaltende Konflikt zwischen dem Iran und Israel lässt die Kurse an der Wall Street fallen. Der Dow Jones verlor 0,7 Prozent auf 42.216 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 0,9 Prozent auf 19.521 Zähler nach und der breit gefasste S&P 500 büßte 0,8 Prozent auf 5983 Stellen ein.

Die Kursverluste der drei wichtigsten Indizes beschleunigten sich im Verlauf des Handels vor dem Hintergrund der weiteren Entwicklung im Iran-Konflikt: Die Nachrichtenagentur Reuters meldete unter Berufung auf Insider, dass die USA weitere Kampfjets in die Region verlegen. Zudem forderte US-Präsident Donald Trump eine "bedingungslose Kapitulation" der Regierung in Teheran. Zum Schluss des Handelstages beriet sich Trump mit dem Nationalen Sicherheitsrat der USA. Einzelheiten von dem Treffen wurden zunächst nicht bekannt.

Für Nervosität an den Aktienmärkten sorgte auch die Erwartung des Zinsentscheids der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Trotz anhaltender Kritik aus dem Weißen Haus dürften die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell eine Zinssenkung auf die lange Bank schieben. Der geldpolitische Schlüsselsatz wird damit voraussichtlich in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent bleiben. "Da die Inflation aufgrund der US-Zölle wahrscheinlich steigen wird, gehen wir davon aus, dass die Notenbankvertreter eine entschlossene Haltung zeigen werden", sagte Matthew Ryan, Chefstratege beim Finanzdienstleister Ebury.

Verunsichert blickten Anleger auch auf den erneuten Anstieg um mehr als vier Prozent beim Ölpreis. Mit 76,54 und 74,95 Dollar je Fass (159 Liter) waren Rohöl der Sorte Brent und US-Leichtöl WTI so teuer wie seit Anfang 2025 nicht mehr. Investoren fürchteten eine Unterbrechung der Ölversorgung aus dem Nahen Osten, falls sich der Konflikt in der Region weiter ausbreitet. Im Zentrum steht dabei die Straße von Hormus. Durch die Meerenge, die den Persischen Golf mit dem Golf von Oman verbindet, geht etwa ein Fünftel der weltweiten Öltransporte.

Die herrschende Unsicherheit ließ Anleger in als sicher angesehene Anlagen flüchten. Der Preis für Silber kletterte um 2,1 Prozent auf 37,12 Dollar je Feinunze. "Der 'kleine Bruder' des gelben Edelmetalls verfügt über deutliches Nachholpotenzial", kommentierte IG-Analyst Christian Henke.

Energiewerte auf Talfahrt

Unter Druck bei den Einzelwerten gerieten Aktien aus dem Sektor für erneuerbare Energien. Die Titel von Unternehmen wie Sunrun, Solaredge und First Solar brachen angesichts etwaiger neuer US-Steuerregeln um bis zu 40 Prozent ein. Die Atomenergie-Spezialisten wie Nano Nuclear, Nuscale und Oklo konnten indes anfängliche Gewinne nicht halten. Die Titel schlossen um bis zu gut sieben Prozent tiefer.

Um 4,1 Prozent nach unten ging es für T-Mobile US. Der japanische Großaktionär SoftBank hatte 21,5 Millionen Aktien der US-Tochter der Deutschen Telekom für je 224 Dollar verkauft. Aus den Depots flogen auch Aktien von Eli Lilly, die um zwei Prozent nachgaben. Der US-Pharmakonzern steht einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor der Übernahme des Biotechunternehmens Verve Therapeutics. Verve-Papiere stiegen indes um 81,5 Prozent.

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