Pleiten und Skandale säumen seit Jahrzehnten den Weg von Investor Lars Windhorst. Nun trifft es die niederländische Holding Gesellschaft, über die er einst Milliarden von Investoren einsammelte. Die gleichnamige Firmengruppe hat sich nach eigenen Angaben bereits "reorganisiert".
Die niederländischen Behörden haben die Tennor Holding des deutschen Skandal-Investors Lars Windhorst offenbar für insolvent erklärt. Das berichtet die "Financial Times". Demnach hat nach ein Gericht in Amsterdam einen Insolvenzverwalter für das in den Niederlanden ansässige Unternehmen eingesetzt. Wie es in dem Bericht weiter heißt, hatte das Finanzamt die Insolvenz für Tennor beantragt, wegen einer ausstehenden Forderung von mehr als fünf Millionen Euro.
Die Tennor Holding bildete jahrelang das Zentrum der von Windhorst gesteuerten Firmengruppe. Über sie warb er Milliarden von Investoren ein, die unter anderem in den Berliner Fußballverein Hertha BSC flossen. Die Holding und ihre Investoren verloren große Summen. Ein französischer Vermögensverwalter geriet durch sein Engagement bei Tennor selbst in Schieflage.
Die Holding hat den niederländischen Behörden zufolge seit mehreren Jahren keine Jahresabschlüsse mehr veröffentlicht. Schon 2021 hatte ein Gericht auf Antrag eines Gläubigers die Insolvenz der Tennor Holding erklärt. Windhorst konnte sich aber in letzter Minute mit dem Gläubiger außergerichtlich einigen, worauf die Insolvenz wieder aufgehoben wurde.
Auch andere Investments Windhorsts in den vergangenen Jahren endeten in Pleiten und Skandalen. Im vergangenen Jahr erließ das Insolvenzgericht in Hannover kurzzeitig Haftbefehl gegen Windhorst, der trotz Vorladung nicht zu einem Gerichtstermin um ein - ebenfalls insolventes - Einkaufszentrum erschienen war. Im Zusammenhang mit der 2004 zusammengebrochenen Windhorst Electronics war der Unternehmer bereits 2010 zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden.
Tennor Gruppe hat sich reorganisiert
Unter dem Namen Tennor Group betreibt Windhorst weitere Unternehmen, die nach eigenen Angaben nicht von der jüngsten Insolvenz der Holding betroffen sein sollen, wie die "FT" berichtet. Diese Gruppe teilte der Zeitung auf Anfrage mit, sie habe sich seit 2022 "reorganisiert". Die Tennor Holding sei als Unternehmen bereits seit "den letzten Jahren" nicht mehr aktiv und habe keine Umsätze und auch keine Mitarbeiter mehr. Die Ansprüche des niederländischen Finanzamts weise man jedoch zurück. Windhorst und die Tennor Group sei weiterhin "entschlossen, ihre Schulden zurückzuzahlen".
Neues Zentrum von Windhorsts Unternehmensgruppe ist laut FT die in der Schweiz ansässige Gesellschaft Tennor International. Auch sie war bereits Gegenstand von Klagen, die Gläubiger angestrengt hatten.
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