In Indien stürzt vor einer Woche eine Boeing "Dreamliner" ab, 270 Menschen sterben. Für den Flugzeugbauer beginnt damit eine vage Zukunft: Neue Aufträge bekommt der US-Flugzeugbauer bei der momentan stattfindenden weltweit größten Luftfahrtmesse nicht. Die Konkurrenz fliegt indes davon.
Auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris hat der europäische Hersteller Airbus im Gegensatz zu seinem US-Konkurrenten Boeing mehrere Flugzeug-Bestellungen erhalten. Von Montag bis Donnerstag gab Airbus zusammen mit seinen Kunden Aufträge und Vorverträge über mehr als 250 Maschinen bekannt, von denen ein paar schon vorher angekündigt oder verbucht waren.
Der kriselnde Anbieter Boeing aus den USA ging bis zuletzt völlig leer aus. Wenige Tage vor der Messe "Salon du Bourget" war ein Großraumjet vom Typ 787 "Dreamliner" in Indien abgestürzt. Die Ursache für das Unglück wird noch gesucht - erste Erkenntnisse lassen auf einen technischen Defekt schließen.
Einer der größten Deals auf der noch bis Sonntagabend andauernden Messe war der Festauftrag der staatlichen saudi-arabischen Fluggesellschaft Riyadh Air über 25 Exemplare des Airbus A350-1000, der seit dem Produktionsende des doppelstöckigen A380 das größte Modell im Katalog des Flugzeugherstellers ist. Weitere Bestellungen verschiedener Maschinen gingen vom ebenfalls saudi-arabischen Flugzeugfinanzierer Avilease ein. Die vietnamesische Vietjet unterzeichnete einen Vorvertrag über 100 Flugzeuge. Bei den kleineren Maschinen punktete Airbus in Polen: Die dortige Fluggesellschaft Lot orderte 40 Exemplare des kleinsten Airbus-Modells A220.
Airbus erhöht Ausschüttungsquote
Der Flugzeugbauer will seine Aktionäre stärker am Unternehmenserfolg beteiligen und plant eine höhere Ausschüttungsquote. Wie der weltgrößte Hersteller von Passagierflugzeugen bei der Luftfahrtmesse mitteilte, soll die Quote bei bis zu 50 Prozent liegen. Bislang lag die Zielspanne bei 30 bis 40 Prozent. Ziel sei ein nachhaltiges Dividendenwachstum.
Airbus bekräftigte zudem seinen Ausblick für dieses Jahr. Das bereinigte EBIT soll demnach bei rund 7 Milliarden Euro nach 5,35 Milliarden Euro im Vorjahr liegen. Das Unternehmen strebe weiter profitables Wachstum sowie eine Cash-Conversion-Rate von rund 1 über einen Zeitraum von fünf Jahren an - eine Kennziffer, die angibt, wie effizient ein Unternehmen Gewinne in freien Barmittelzufluss umwandelt. Airbus-Aktien stiegen an der Börse in Paris um rund zwei Prozent.
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