Trump zettelt einen Zollstreit an und droht der EU mit hohen Aufschlägen. Eine Frist zur Einigung läuft nächste Woche aus. Zu den in Washington zwischen der EU und den USA laufenden Zollverhandlungen machen Insider nun unterschiedliche Angaben.

Bei den Zollverhandlungen zwischen der EU und den USA ist Insidern zufolge kein Durchbruch in Sicht. Die Unterhändler der Europäischen Union könnten nun versuchen, eine Verlängerung des Status quo zu erreichen, um Zollerhöhungen ab dem 9. Juli abzuwenden, sagten sechs mit den Gesprächen vertraute EU-Diplomaten. Einer der Insider beschrieb den Ausblick als "düster". Ein US-Vertreter sagte später, die Handelsgespräche mit der EU gingen weiter. Man sei optimistisch, in Kürze eine Einigung zu erzielen.

Am Mittag hieß es aus EU-Diplomatenkreisen, es werde wohl über das Wochenende weiter verhandelt. Zuvor hatte ein EU-Diplomat zu den Verhandlungen gesagt: "Es ist schwierig. Alles ist kompliziert." Alle Szenarien seien nach wie vor möglich. Es liege noch "kein klarer Weg vor uns", verdeutlichte ein anderer Diplomat.

Ohne eine vorläufige Einigung könnten die US-Zölle auf die meisten Importe von derzeit zehn Prozent auf einen von Präsident Donald Trump am 2. April festgelegten Satz steigen. Im Fall der EU wären dies 20 Prozent. Die USA hätten bei den Verhandlungen zwischenzeitlich einen Zollsatz von 17 Prozent auf Agrar- und Lebensmittelimporte aus der EU ins Spiel gebracht, verlautete aus den Kreisen weiter.

Die EU-Unterhändler waren mit dem Wissen nach Washington gereist, dass sie in der Zeit vor der von Trump genannten Frist vielleicht nicht die Absetzung des Grundzolls auf unter zehn Prozent erreichen würden. Sie strebten jedoch eine grundsätzliche Einigung mit sofortigen Zollsenkungen in Schlüsselsektoren wie dem Flugzeugbau an. Zudem hatte Trump vor einigen Tagen gesagt, die Frist könne auch verkürzt oder verlängert werden. Die USA könnten in der Sache machen, was sie wollen, hatte er erklärt.

Die EU ist gegenwärtig mit US-Zöllen von 50 Prozent auf Stahl- und Aluminiumexporte, 25 Prozent auf Autos und Autoteile sowie einer Abgabe von zehn Prozent auf die meisten anderen Produkte konfrontiert. Die Europäer haben ein Paket von Gegenmaßnahmen im Wert von 21 Milliarden Euro beschlossen, dieses jedoch noch nicht in Kraft gesetzt. Ein zweites Paket wurde zwei der Diplomaten zufolge nach Lobbyarbeit verschiedener EU-Mitglieder von ursprünglich 95 Milliarden auf 72 Milliarden Euro reduziert.

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