Es lebe der Verbrenner? Mit dem Sportage bedient Kia Traditionalisten, die lieber beim Benziner oder Diesel bleiben. Technisch bleibt der kompakte SUV aber dank einer Modellpflege auf der Höhe der Zeit. Der Neue bietet viel Platz, eine gute Ausstattung und sieben Jahre Garantie.
Momentan strapazieren viele Autohersteller den Begriff der "Technologieoffenheit". Damit meinen sie, dass sie Auto sowohl mit E-Antrieb als auch mit Verbrennern anbieten. Dass die Ingenieure dabei etliche Kompromisse eingehen müssen, verschweigen sie gerne.
Bei Kia läuft es anders: Neue Autos kommen konsequent als E-Modelle auf den Markt und die Verbrenner werden weitergepflegt. Der Sportage etwa bleibt bei seiner Antriebspalette ganz klassisch. Den kompakten SUV gibt es mit diversen Benzinern, als Hybriden oder Plug-in-Antrieb sowie - man mag es kaum glauben - auch noch mit Diesel. Das Ganze mit Front- oder Allradantrieb, Handschaltung oder Automatikgetriebe sowie sieben Jahre Garantie. Ein E-Auto findet sich im Portfolio dagegen nicht.
Die Kia-Kunden scheinen den auch nicht zu vermissen. Über 30 Jahre gibt's die Baureihe und sie hat sich eine treue Kundschaft aufgebaut. Im ersten Halbjahr 2025 verkauften die Kia-Händler Monat für Monat über 1.000 Sportage, was den SUV zum erfolgreichsten Modell der Koreaner nach dem im Golf-Segment angesiedelten Ceed macht. Der SUV bietet viel Platz, auf der Rückbank sogar mehr als alle Modelle in der 4,50-Meter-Klasse, lässt sich unkompliziert bedienen, ist hochwertig eingerichtet. Alles starke Kaufargumente im hart umkämpften Segment mit starken Konkurrenten wie VW Tiguan, Ford Kuga oder Peugeot 5008.
Fünfte Modellgeneration überarbeitet
Damit das auch weiter so bleibt, wurde die erst seit 2022 laufende fünfte Modellgeneration überarbeitet. Ihre Front bekam geänderte LED-Scheinwerfer und orientiert sich jetzt optisch an den neuen E-Autos. Ein paar kleine Designkniffe betonen die Breite und lassen den Wagen etwas stämmiger auf den bis zu 19 Zoll großen Rädern stehen.
Wichtiger als die optischen Änderungen ist jedoch, was sich im Innenraum und unterm Blech getan hat. So wurden beispielsweise die Motoren überarbeitet. Der 1,6-Liter-Benziner verliert sein 48-Volt-System und ist jetzt wieder in zwei Leistungsstufen mit 110 kW/150 PS und Front- sowie mit 132 kW/180 PS und Allradantrieb erhältlich.
Diese stärkere Version des Turbobenziners dient auch als Basis für den Sportage Hybrid. Das mit Front- und Allradantrieb erhältliche Modell kombiniert den 180-PS-Motor mit einer 47-kW-E-Maschine, sodass die Systemleistung von bisher 158 kW/215 PS auf 176 kW/239 PS steigt. Dank des kräftigeren Gesamtpakets fährt der Wagen noch häufiger rein elektrisch, vor allem in der Stadt, aber auch bei höherem Tempo auf der Autobahn. Beim Anfahren oder Überholen schiebt der SUV sehr druckvoll an, sprintet in knapp acht Sekunden auf 100 km/h. Auch dank der neuen, sanft schaltenden und gut abgestimmten Sechsgang-Automatik ist der Hybrid die ausgewogenste und komfortabelste Version des Sportage.
Keine Allradvariante
Für budgetorientierte Vielfahrer bleibt der Diesel erste Wahl, der weiterhin 110 kW/150 PS an die Vorderräder leitet. Eine Allradvariante bietet Kia bewusst nicht an, um den Spritkonsum niedrig zu halten. Mit einem leichten Gasfuß lassen sich hier Verbräuche um oder sogar unter 5,0 Litern realisieren. Ende des Jahres folgt zudem wieder ein Plug-in-Hybrid, der erstmals auch mit Frontantrieb erhältlich ist.
Innen orientiert sich der SUV ebenfalls an den aktuellen EV-Modellen und erhält das "Connected Car Navigation Cockpit". Nicht nur, was die Bedienung angeht, ist das ein echter Schritt nach vorn. Endlich kann man Smartphones kabellos verbinden oder einen Hotspot für fünf Geräte einrichten.
Außerdem ist das System mit den Kia-Online-Diensten verbunden. Karten- und Software-Updates werden over the air aktualisiert, neue Unterhaltungs-Apps einfach per Update eingespielt. Was bei E-Autos wegen der längeren Ladestopps sinnvoll erscheint, ist nun auch im Verbrenner verfügbar: Video- und Musikstreaming-Apps oder Online-Spiele. Mehr Nutzwert bietet das Head-up-Display. Allerdings gibt es die praktische Fahrhilfe nur im Paket mit etlichen Fahrassistenten zu Preisen ab 1.690 Euro.
Ausstattungslinien neu sortiert
Mit der Modellpflege wurden zudem die Ausstattungslinien neu sortiert beziehungsweise das Basismodell Vision leicht aufgewertet. Neu sind Sitzheizung vorn und hinten, beheizbares Lenkrad, USB-Ladebuchsen an allen Plätzen.
Kostenlos gibt's das nicht: Der jetzt nur noch 150 statt bisher 160 PS starke Benziner kostet ab 35.190 Euro und damit 500 Euro mehr als bisher. Der Diesel startet ab 37.390 Euro, ist also 800 Euro teurer geworden. Dennoch bleibt der Sportage eines der attraktivsten Modelle seiner Klasse und preislich deutlich unter einem Ford Kuga (ab 39.950 Euro) oder einem einfacher ausgestatteten VW Tiguan (ab 38.250 Euro).
Kia Sportage - technische Daten
- Fünftüriger, fünfsitziger Kompakt-SUV
- Länge: 4,54 Meter, Breite: 1,87 Meter (mit Außenspiegel: k. A.), Höhe: 1,65 Meter, Radstand: 2,68 Meter, Kofferraumvolumen: 562-1.751 l
1.6 T-GDI
- 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner, 110 kW/150 PS, maximales Drehmoment: 250 Nm bei 1.500 U/min, Frontantrieb, Sechsgangschaltung
- 0-100 km/h: 9,7 s, Vmax: 193 km/h, Normverbrauch: 7,5 Liter S/100 km, CO2-Ausstoß: 169 g/km
- Preis: ab 35.190 Euro (Vision)
1.6 T-GDI
- 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner, 132 kW/180 PS, maximales Drehmoment: 265 Nm bei 1.500 U/min, Allradantrieb, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe
- 0-100 km/h: 9,8 s, Vmax: 203 km/h, Normverbrauch: 7,9 Liter S/100 km, CO2-Ausstoß: 180 g/km
- Preis: ab 40.090 Euro (Vision)
1.6 CRDi Mildhybrid
- 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel, 100 kW/136 PS, maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1.500 U/min, Frontantrieb, Sechsgangschaltung
- 0-100 km/h: 11,4 s, Vmax: 180 km/h, Normverbrauch: 5,0 Liter D/100 km, CO2-Ausstoß: 180 g/km
- Preis: ab 37.390 Euro (Vision)
11.6 T-GDI Hybrid
- 1,6-Liter-Vierzylinder-Vollhybrid, 132 kW/180 PS plus 47 kW/64 PS E-Motor; Systemleistung 176 kW/239 PS, maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1.500 U/min, Frontantrieb, Sechsgangautomatik
- 0-100 km/h: 7,9 s, Vmax: 196 km/h, Normverbrauch: 6,0 Liter D/100 km, CO2-Ausstoß: 135 g/km
- Preis: ab 38.990 Euro (Core)
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