Die IAA, die in Kürze in München beginnt, wird zur Bühne für eine neue Welle deutscher Elektroautos. Aber auch Chinas Hersteller sind stark vertreten, ebenso Südkorea. Wer zeigt was auf der großen Autoshow?

Ein deutsch-deutsches Elektro-Duell steht im Zentrum der diesjährigen IAA in München: Während Mercedes und BMW um die Vorherrschaft im gehobenen E-Crossover-Segment wetteifern, wollen Chinas Elektromarken endlich den Volumenmarkt erschließen - nicht zuletzt mit neuen Marken. Und dazwischen gibt es auch noch die ganz "normalen" Autos.

Mercedes hat den ersten Schritt in die elektrische Zukunft bereits im Frühsommer mit der Premiere der Limousine CLA gemacht. Nun folgt das wohl absatzträchtigere Modell: das batteriebetriebene Mittelklasse-SUV GLC mit EQ-Technologie. Auch wenn die technische Verwandtschaft eher entfernt ist, nutzt der Neue ebenfalls eine 800-Volt-Batterie mit kurzen Ladezeiten und hoher Reichweite. Zunächst wird es wohl zwei elektrische Antriebsvarianten zu Preisen um die 60.000 Euro geben.

In direkter Nachbarschaft zur Konkurrenz aus Stuttgart führt BMW mit dem mittelgroßen SUV iX3 seine neue E-Mobil-Generation ein - mit deutlich aufgewerteter Batterietechnik, neuer Software-Struktur und großen Absatzhoffnungen. Die Münchner greifen für ihre neuen E-Modelle begrifflich ins oberste Regal, nennt sie "Neue Klasse" und stellt damit eine Verbindung zu den ebenso benannten Modellen her, mit denen die Marke in den 1960er in die Automobilmoderne aufbrach.

Auch hier kommt 800-Volt-Techik zum Einsatz, die rekordverdächtig hohe Ladeleistung von 400 kW und damit ultrakurze Ladezeiten ermöglichen soll. Eine neue Architektur, zu der auch ein neuer Zentralrechner namens "Heart of Joy" zählt, soll außerdem für einen Geschwindigkeits- und Performance-Boost bei Assistenten, Infotainment, Energiemanagement und Antrieb sorgen.

Wachsende Konkurrenz aus Asien

An den beiden Modellen dürfte sich entscheiden, ob die deutschen Premiumhersteller ihren technischen Führungsanspruch und wirtschaftlichen Erfolg ins Elektrozeitalter hinüberretten können. Einfach wird das nicht, angesichts der wachsenden Konkurrenz vor allem durch chinesische Hersteller. Die nutzen in diesem Jahr München noch stärker als zuvor als Mittel, ihre Bekanntheit und Popularität im Westen zu steigern.

So ist Markt- und Batterietechnologieführer BYD ebenso vertreten wie Stellantis-Tochter Leapmotor, SAIC stellt seine neue Edelmarke Voyah vor, Chery die kurz vor dem Europastart stehenden Ableger Omoda und Jaecoo. Xpeng zeigt sein frisch überarbeitetes Portfolio. Insgesamt sind über 100 Firmen aus China in München vertreten. Inklusive der Volvo-Schwester Polestar, die mit dem Polestar 5 gegen Porsche Taycan und Co. antreten wollen.

Südkorea stark vertreten, neue E-Autos auch aus Europa

Ebenfalls stark im E-Automarkt sind die Südkoreaner. Kia schickt gleich eine ganze Familie neuer Batterieautos nach Süddeutschland, darunter den EV4 für die Golf-Klasse und den EV5 im SUV-Segment. Dazu kommt mit dem PV5 ein elektrischer Transporter.

Und auch aus Europa gibt es neue Stromer zu sehen. Opel hat die überarbeiteten Versionen des Astra Sports Tourer und des Corsa dabei, gibt außerdem mit einer Studie einen Ausblick auf die sportliche Zukunft der neuen Antriebsart. VW zeigt schon mal, wie der Elektro-Kleinwagen ID.2 im nächsten Jahr aussehen könnte und Skoda testet mit einem Konzeptfahrzeug die Akzeptanz für einen Elektro-Octavia.

Aber auch beim konventionellen Antrieb gibt es Neuheiten: So könnte Renault den kommenden Clio zeigen, während Audi den erneuerten Q3 Sportback präsentiert. Und VW hat den neuen T-Roc dabei, der wohl letztmals als Verbrenner aufgelegt wird. Insgesamt bleibt das Angebot an konventionellen Autos für ein breites Publikum allerdings relativ klein. Was auch daran liegt, dass die meisten japanischen Hersteller in diesem Jahr nicht auf der IAA vertreten sind.

"It's all about Mobility"

Die IAA findet vom 9. bis 14. September in München statt. Unter dem neuen Motto "It's all about Mobility" will sei eine neue Ära einleiten und ihre Position als globale Plattform für Mobilität, Nachhaltigkeit und technologische Innovationen unterstreichen.

Wie von den beiden vorangegangenen Ausgaben gewohnt, werden die wichtigsten Publikums-Attraktionen in der Münchner Innenstadt kostenlos präsentiert. Die parallel stattfindende Ausstellung in den Messehallen richtet sich vor allem an ein Fachpublikum, bietet aber auch Programm für normale Besucher.

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