Wohin geht die Reise des kleinsten Opel-Modells? Das zeigen die Rüsselsheimer Autobauer auf der IAA in München mit einer spektakulären Studie. Der Opel Corsa GSE Vision Gran Turismo schlägt den Bogen in die Zukunft. Und startet im Herbst im Rennsimulator Gran Turismo 7.

Die technischen Spezifikationen des vollelektrischen Corsa GSE Vision klingen schon mal ziemlich spektakulär. 588 kW/800 PS, 800 Nm Drehmoment, 0 bis 100 km/h in 2,0 Sekunden und 320 km/h Spitze - das hat bis aufs Format mit einem normalen Kleinwagen nicht mehr viel zu tun.

Doch das ist ja gerade das Ziel der ambitionierten Studie in den typischen GSE-Farben Perlweiß und Gelb. Opel will damit das Potenzial des Corsa als Alltagsauto und Hypercar ausloten und dazu "einen klaren Ausblick auf die Zukunft" eröffnen, wie es CEO Florian Huettl ausdrückt.

Besonders bei der Lichtsignatur und beim "Gesicht" der Studie haben die Designer reihenweise Hinweise auf künftige Serienmodelle eingebaut. Leitendes Element ist der beleuchtete Opel-Blitz im Zentrum des neuen Vizors der nächsten Generation. Den kennzeichnet eine Fortentwicklung des horizontal und vertikal durch Lichtleisten dargestellten Kompass.

Ziel: Gesehenwerden

Wer sich das Heck genauer anschaut, entdeckt das Kompass-Motiv auch hier in Verbindung mit den breiten Heckleuchten. Die Karosserie setzt auf scharfe und präzise Konturen und eher aufs Gesehenwerden als auf gestalterische Zurückhaltung. Muss ja auch so sein, schließlich will Opel zu seiner Rennsimulator-Premiere bei Gran Turismo 7 kein optisches Mauerblümchen beisteuern.

Liebe zum Detail wiederum vermitteln die in den Kotflügeln versteckten, schlanken, langen und bogenförmigen Blinker. Als Zitate aus der Rennhistorie etwa eines Manta-400-Rallyefahrzeugs sind beispielsweise in der Struktur der Räder, im Dachspoiler und im Überrollkäfig typische Dreiecks-Elemente integriert.

Besonders leichte Materialien

Dank der Verwendung besonders leichter Materialien konnte das Lebendgewicht der Studie trotz der schweren 82-kWh-Batterie im Unterboden auf schlanke 1170 Kilogramm begrenzt werden.

Angesichts der eindrucksvollen Fahrleistungen durch die beiden je 350 kW/476 PS starken E-Maschinen an Vorder- und Hinterachse plus der bis zu vier Sekunden zusätzlich anschiebenden Boostfunktion mit nochmals 59 kW/80 PS ist das Design kein Selbstzweck. Es gehört auch zu den funktionellen Zutaten der Studie. So hat der GSE Vision zwar einen dem Corsa ähnlichen Grundriss, ist aber niedriger und deutlich breiter.

Aero-Curtains vor und Verbreiterungen an den Front- und Heckkotflügeln sollen für präzises Handling auch bei sehr hohem Tempo sorgen. Dazu kommen noch spezielle Aero-Räder mit 21 Zoll vorn und 22 Zoll hinten für mehr Effizienz. Der aktive Diffusor und der aktive Spoiler erzeugen den benötigten Abtrieb. Für soliden Kontakt zur Fahrbahn sorgen Bilstein-Stoßdämpfer.

Aufs Wesentliche reduziert ist das Interieur. Auch das Cockpit nimmt das Kompass-Motiv auf. Das rechtwinklige Lenkrad ermöglicht den Blick auf die ins Head-up-Display gespiegelten Fahrdaten - der allgemein verbreiteten Multi-Bildschirm-Manie folgen die Designer bewusst nicht. Sensoren warnen die Passagiere vor sich nähernden Fahrzeugen. Besteht etwa Gefahr durch ein Auto im toten Winkel, leuchten die illuminierbaren Stoffe in den Türeinsätzen und in der Armaturentafel auf.

Beim ersten Probesitzen erwies sich der futuristisch gestylte Leichtbau-Sportsitz als passgenau und zupackend, er vermittelt jede Menge Halt, ohne einengend zu wirken. Für die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards sorgen die Sechspunktgurte und der schon erwähnte Überrollkäfig. So ausgestattet soll die Studie nicht nur einen Ausblick auf die künftigen GSE-Modelle bieten. Sie saust in virtueller Form auch schon im Herbst 2025 über die Gamer-Bildschirme: Als Opel-Premiere wird der Corsa GSE Vision bei Gran Turismo 7 digital erlebbar.

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