Weltweit ist Sonax mittlerweile in 110 Ländern vertreten. Zum Portfolio zählen Lackpflegemittel, Produkte für die Innen- und Außensäuberung von Fahrzeugen, für die Wintersaison sowie Fahrradpflegemittel. Das Sortiment wird durch Spezialprodukte für die Reinigung von Nutzfahrzeugen, für Industrie und Werkstatt und für die maschinelle Autopflege und -aufwertung ergänzt.
Insgesamt werden in Neuburg aktuell rund 400 Rezepturen in rund 15 Produktbereichen hergestellt und weiterentwickelt. 2026 sollen durch die Eröffnung einer nahegelegenen zweiten Produktionsstätte die Weichen für weiteres Wachstum gestellt werden. Manfred Hoffmann führt die Firma in vierter Generation. Wir sprachen mit ihm über seine wichtigsten Produkte und über die Zukunft des Familienunternehmens.
Herr Hoffmann, wenn es so etwas wie eine Hit-Parade der Sonax-Produkte geben würde, welche würden auf den ersten drei Plätzen stehen?
Bei mir steht immer ein Scheibenklar auf dem Schreibtisch, weil es für mich der Allzweckreiniger für Bildschirmtastatur, Schreibtisch, Brille, einfach für alles ist. Das Zweite ist eine Lackversiegelung. Eine von den modernen Versiegelungen, die sehr einfach anzuwenden sind, mindestens ein halbes Jahr halten und den Lack schützen. Und das Dritte ist ein Felgenreiniger.
75 Jahre Firmengeschichte sind ein Anlass, zurück und nach vorne zu schauen. Wie schätzen Sie aktuell die Marktsituation und die Nachfrage nach Sonax-Produkten im internationalen Vergleich ein?
Wir sind einer der weltweit wichtigsten Hersteller. In Deutschland ganz klar der Marktführer, in Europa sind wir auch an vorderster Stelle mit dabei. In manchen anderen Kontinenten haben wir noch aufzuholen. Aber wir sind gut dabei und es wird sich auf der Welt auch auf immer ein paar wenige Hersteller konzentrieren.
Den Autoherstellern geht es nicht gut. Spüren Sie das auch?
Dass die Autopflege leidet, glaube ich nicht. Wir sind unabhängig vom Fahrzeuggeschäft. Wenn ein Gebrauchter älter wird, dann wird er trotzdem gepflegt oder sogar noch mehr geschätzt, auch weil sich viele Menschen ein neues Auto gar nicht leisten können. Also pflegen sie lieber das alte. Das heißt: Unser Geschäft ist da, ob viel Neuwagen verkauft werden oder nicht.
Wie gehen Sie von Ihrem Produktions-Standort Deutschland aus mit dem zunehmenden Preisdruck und den veränderten Kundenanforderungen im Bereich Autopflege um?
Das mit dem Preisdruck ist relativ. Wenn man sieht, dass ein Investitionsgut gepflegt wird, das mehrere 10.000 Euro aufwärts kostet, dann ist die Autopflege etwas relativ Preiswertes, womit man aber auch einiges kaputt machen kann, wenn man zu billig einkauft. Insofern sind wir in Relation zu dem, was wir pflegen, immer noch relativ preiswert, auch wenn wir etwas teurer sind.
Wo sehen Sie denn aktuell die größten Herausforderungen für Sonax?
Bei den Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung der Lieferketten und Automatisierungs-Möglichkeiten. Wir beschäftigen zwei Leute nur für die Nachhaltigkeit und da haben wir die Lieferketten noch nicht alle so richtig durch. Und wir müssen an anderen Stellen immer mehr Aufwand für Regulierungen, für Gefährdungsbeurteilungen und derartige Themen treiben. Das macht uns zu schaffen, aber das ist eine Herausforderung, mit der wir aber umgehen können.
Was bedeutet die Eröffnung der neuen Produktionsstätte im nächsten Jahr für Sonax?
Vor knapp zehn Jahren haben wir überlegt: Wo wollen wir eigentlich hin? Wir hatten zwei Möglichkeiten: Entweder das Wachstum einzustellen oder zu investieren. Wir haben uns zugetraut zu investieren, Schritt für Schritt. Das hat uns und auch den Mitarbeitern die Perspektive für die Zukunft gegeben.
Sie sind bei Sonax die vierte Inhaber-Generation. Wie schaut es mit Generation fünf aus?
Die steht in den Startlöchern. Meine Kinder haben kürzlich beim Mitarbeiterfest angekündigt, dass sie in den nächsten Jahren operativ reingehen werden. Das hat für den stärksten Applaus bei den Mitarbeitern gesorgt und war sozusagen auch das emotionale Highlight des Abends.
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