Kompakte Vans gibt es viele aus Vorbesitz. Hintere gegenläufig angeschlagene Portaltüren bietet jedoch nur der Opel Meriva (B). Leider hat er ein Ölverlust-Problem - Kaufinteressenten sollten ihr Wunschmodell fachkundig checken lassen und auf eine frische HU-Plakette achten.
Zwischen 2010 und 2017 war der Meriva in der zweiten Generation - auch B genannt - am Start. Der Kompaktvan fiel durch seine gegenläufig angeschlagenen hinteren Portaltüren sowie sein gutes und variables Platzangebot auf.
Qualität
Der Opel Meriva (B) gibt bei den TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) ein gemischtes Bild ab. Die Mängelquoten bei Bremsen und Auspuffanlage liegen im Rahmen. Den Check des Fahrwerks meistert der kompakte Opel im Großen und Ganzen ordentlich, allerdings sollten Gebrauchtwageninteressenten Achsfedern und Lenkung bei älteren Modellen in Augenschein nehmen lassen. Bei der Prüfung der Beleuchtungsanlage zeigen die Sechs- bis Siebenjährigen Schwächen. Über alle Jahrgänge hinweg kritisieren die TÜV-Prüfer Ölverlust, eine typische Schwäche vieler Opel-Modelle.
Karosserie und Innenraum
Der 4,29 Meter lange Meriva nutzte in der zweiten Generation Technik und Bauteile von Astra und Zafira. So kam etwa das clevere Sitzkonzept des größeren Familienvans zum Einsatz, durch das man den Innenraum schnell vom Fünf- zum Vier-, Drei- oder Zweisitzer umbauen kann. Die äußeren Sitze der zweiten Reihe lassen sich außerdem verschieben. Das Kofferraumvolumen variiert je nach Sitzkonfiguration zwischen 400 und 1500 Litern.
Auch optisch orientierte sich der Meriva an Astra und Zafira und zeigte Ecken und Kanten sowie als Hingucker die gegenläufig angeschlagenen hinteren Portaltüren. Das Interieur ist typisch Opel; klare Linien und viele Knöpfe und Schalter für die Bedienung prägen den Innenraum.
Das 2014 durchgeführte Facelift brachte unter anderem ein geändertes Lichtdesign mit LED-Tagfahrlicht sowie etwas Chromzierrat.
Motoren und Antrieb
Basisbenziner war ein 1,4-Liter-Vierzylinder-Sauger mit 74 kW/100 PS. Ebenfalls im Angebot: ein 1,4 Liter-Turbo. Dieser stand in zwei Ausbaustufen mit 88 kW/120 PS und 103 kW/140 PS zur Wahl. Das 120 PS-Triebwerk ließ sich in einer Flüssiggas (LPG)-Version ordern. Die Durchschnittsverbräuche der Benziner variieren zwischen 5,4 und 7,2 Litern. Für die Kraftübertragung sorgten manuelle Fünfganggetriebe bzw. ein Sechsganggetriebe (140 PS). Alternativ konnten Erstkäufer für die Turbos auch eine Sechsgangautomatik ordern.
Zunächst hatte Opel einen 1,3- und 1,7-Liter-Diesel im Angebot. Der 1.3er leistet 70 kW/95 PS, der 1.7er war mit 100 PS, 81 kW/110 PS und 96 kW/130 PS erhältlich. Der 1.7er ist an ein manuelles Sechsganggetriebe gekoppelt, optional gab es eine Sechsgangautomatik. Die Normverbräuche liegen zwischen 4,5 und 6,4 Litern.
Das Facelift nutzte Opel, um den 1.7er durch einen Selbstzünder mit 1,6-Liter-Hubraum (95 PS, 110 PS und 100 kW/136 PS) und manuellem Sechsganggetriebe zu ersetzen. Im Schnitt genehmigen sich die 1,6-Liter-Versionen zwischen 4 und 4,4 Litern.
Ausstattung und Sicherheit
Erstkäufer konnten sich zwischen den Ausstattungslinien "Selection", "Edition" und "Innovation" entscheiden. Die meisten wählten das mittlere Komfortniveau. Es bot unter anderem Klimaanlage, Lederlenkrad, Bordcomputer und eine verschiebbare Mittelarmlehne.
Die Preislisten boten Extras wie Klimaautomatik, Sitzheizung, Rückfahrkamera, Parksensoren, Navi, Infotainmentsystem oder die rückenfreundlichen AGR-Sitze. Auch das Fahrradsystem "FlexFix", das wie eine Schublade aus dem Fahrzeugboden herausgezogen werden kann, war für den Meriva verfügbar.
Fazit und Markt
Der Opel Meriva (B) ist ein geräumiger Kompaktvan, der durch seine Variabilität punktet. Seine hinteren Portaltüren haben Seltenheitswert. Gar nicht selten ist dagegen leider das Problem von Ölverlust. Interessenten sollten ihr Wunschmodell fachkundig checken lassen und auf eine frische HU-Plakette achten. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell knapp 1000 Opel Meriva (B) auf dieser Plattform angeboten. Ab rund 2000 Euro starten die Offerten.
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