Der Vorstandsvorsitzende des Volkswagen-Konzerns, Oliver Blume, wird seinen zweiten Chefposten bei Porsche abgeben. Nach Informationen des "Spiegel" und der "Bild"-Zeitung hat sich der Porsche-Aufsichtsrat darauf verständigt, dass Blume den Vorsitz zum Jahreswechsel 2026 niederlegt. Ein Nachfolger soll bereits feststehen, dessen Name bislang aber nicht offiziell bekannt gegeben wurde.

Laut den Berichten handelt es sich um „einen technisch versierten Manager aus dem Volkswagen-Umfeld“. Die Entscheidung soll zeitnah im Aufsichtsrat formal bestätigt werden.

Ende einer umstrittenen Doppelrolle

Blume hatte seit September 2022 sowohl die Führung des Volkswagen-Konzerns als auch des Sportwagenherstellers Porsche inne – eine Doppelrolle, die von Aktionären und Analysten seit Langem kritisiert wurde. Befürchtet wurden Interessenkonflikte und Überlastung durch die parallele Leitung beider Unternehmen.

Zuletzt hatte Blume seine Doppelfunktion noch verteidigt, sie aber selbst als „Übergangslösung“ bezeichnet. Sie habe Vorteile bei der strategischen Abstimmung und der Konzernrestrukturierung geboten, sagte er. Gleichzeitig habe man den Generationswechsel bei Porsche bewusst vorbereitet.

Kritik von Investoren

Mehrere Aktionärsvertreter, darunter Hendrik Schmidt vom Fondsanbieter DWS, hatten gefordert, Blume müsse sich für einen der beiden Posten entscheiden. Porsche und Volkswagen seien die einzigen börsennotierten Konzerne Deutschlands mit einem „Teilzeit-Vorstandsvorsitzenden“, so die Kritik. Unterstützung erhielt Blume bislang von den Familien Porsche und Piëch, die als Mehrheitsaktionäre im VW-Konzern großen Einfluss haben.

Langjährige Karriere im Konzern

Blume steht seit 2015 an der Spitze von Porsche. Im September 2022 übernahm er zusätzlich die Führung des Volkswagen-Konzerns, kurz vor dem Börsengang der Sportwagenmarke. Mit dem geplanten Rückzug aus Zuffenhausen will sich Blume künftig ganz auf die Arbeit in Wolfsburg konzentrieren – insbesondere auf die strategische Ausrichtung des Konzerns und die anstehenden Strukturreformen.

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