Der Elektromobilität gehört die Zukunft und eine stetig wachsende Anzahl an Kunden bestätigt dies. Und dennoch sind viele Menschen beim Kauf eines Elektroautos zurückhaltend. Der Verband der Automobilhändler Deutschlands (VAD) begrüßt daher die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung vom Autogipfel im Kanzleramt, sieht aber auch noch Verbesserungsbedarf.

Aus den täglichen Gesprächen mit Kunden identifizieren die deutschen Händler laut VAD drei Bremsklötze: zu wenig Information, wahrgenommener E-Auto-Zwang und zu hohe Betriebskosten. Der Verband vertritt rund 6.000 Autohändler mit insgesamt über 300.000 Beschäftigten und versteht sich als Stimme des Handels in der aktuellen industriepolitischen Debatte.

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Dreifachstrategie zur Förderung der Elektromobilität

  1. Informationslücke: Der Informationsstand vieler Kunden ist oft noch zu gering, vom der Ladeinfrastruktur über die Qualitäten der Fahrzeuge auf dem Markt bis zur Kostenseite.
  2. E-Auto-Zwang: Viele Kunden stört, dass der Umstieg erzwungen werden soll.
  3. Kosten und Infrastruktur: Elektromobilität ist oft noch zu teuer. Strompreise an der Ladesäule sind oft zu hoch und nicht transparent.

1. Zentrale Informationsoffensive

Ein "Bundesportal Elektromobilität" soll Kunden markenübergreifend informieren – mit Daten zu Fahrzeugen, Ladeinfrastruktur, Förderprogrammen und Kostenvergleichen. Interaktive Tools wie CO2- und Förderrechner, Echtzeitkarten mit Ladepunkten und Erfahrungsberichte sollen mehr Transparenz schaffen. Der VAD schlägt daher vor, diese Maßnahmen in den Masterplan Ladeinfrastruktur 2030 zu integrieren.

2. Technologieoffenheit statt E-Auto-Zwang

Der deutsche Handel fordert außerdem Anreize statt Verbote: Auch E-Fuels, Plug-in-Hybride und Range-Extender sollten über 2035 hinaus erlaubt bleiben. "Die aktuelle geopolitische Diskussion um die Verfügbarkeit bestimmter seltener Erden, der schleppende Ausbau der Ladeinfrastruktur in vielen Ländern Europas und die immer noch große Skepsis vieler Kunden zeigt, dass ein Zwang zum Verzicht auf alle Technologieoptionen außer BEV und Brennstoffzelle auch im Sinne des Klimaschutzes kontraproduktiv ist", so der VAD. Überzogene EU-Vorgaben – etwa zur elektrischen Mindestreichweite – müssten ebenfalls vermieden werden.

3. Bezahlbare Elektromobilität für alle

Oft sind Elektroautos noch teuer. Das stellt auch der VAD fest. Die Kfz-Steuerbefreiung und die aktuelle Dienstwagenregelung sollten daher bleiben und Anreize schaffen. Aber auch im Betrieb muss sich E-Mobilität lohnen und Vorteile bieten. Ladestrom müsse laut VAD dauerhaft günstiger und transparenter sein als Kraftstoff – mit klarer Preisangabe, weniger Abgaben und Lade-Roaming zwischen Anbietern.

VAD: "Der Handel steht bereit"

Den Beratungsauftrag sieht der Handel ganz klar bei sich. Autohäuser könnten Vertrauen durch Probefahrten, Batterietest und digitale Antragsunterstützung stärken, sagt VAD-Präsident Burkhard Weller. "Der Handel steht bereit". Zugleich mahnt er: "Komplizierte Verfahren gefährden den Erfolg." Förderprogramme müssten einfach, digital und unbürokratisch bleiben.

Für private Haushalte mit geringeren Einkommen schlägt der Verband auch eine Förderung für junge elektrische Gebrauchtwagen (bis 14 Monate) vor – 20 Prozent des Netto-Kaufpreises bis maximal 4.000 Euro.

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