Europa im Frühsommer 1945: Städte und Fabriken liegen in Trümmern und auch dort, wo der Weltkrieg keine Zerstörung hinterließ, bestimmen Not und Mangel den Alltag. Trotzdem läuft schon jetzt die Autoproduktion an, denn die neuen Fahrzeuge, teils schon 1944 vorgestellt, sollen den Wiederaufbau und den Traum vom Wohlstand realisieren.
Not, Elend und Trümmer prägten im Frühsommer 1945 das Bild Europas - die Spuren des Zweiten Weltkriegs waren allgegenwärtig. Dennoch war der Wunsch nach einem Neuanfang und etwas Wohlstand so stark, dass die Automobilproduktion sofort wieder aufgenommen wurde. Fahrzeuge für den friedlichen Wiederaufbau und die erhoffte Massenmobilität, aber auch repariertes Kriegsgerät für die Arbeit in der Landwirtschaft: Das Auto brachte alles ins Rollen.
Am 25. Mai 1945 wurde aus der für den Volkswagen errichteten KdF-Stadt die Stadt Wolfsburg, und schon im Spätherbst begann das VW-Werk auf Befehl der britischen Militärregierung mit der Fertigung des Käfers. Noch früher produzierte die "Eisenacher Fahrzeugfabrik, vormals BMW" auf Befehl des Marschalls der Sowjetunion, Georgi Schukow, den Vorkriegstyp BMW 321. Die Demontage dieses BMW-Werks verhinderte die Belegschaft, als sie Schukow mit einem aus Ersatzteilen montierten 321 überraschte. Bei BMW in München dauerte es dagegen bis 1951, ehe der Typ 501 anlief und die deutsche Oberklasse revitalisierte.
Bereits im August 1945 erhielt Porsche in Österreich von der Militärregierung die Erlaubnis, Fahrzeuge zu entwickeln, doch dann wurden Ferdinand Porsche und Ferry Porsche verhaftet, und so debütierte ihr Sportwagen erst 1948. Bis dahin hatten Mercedes, Ford und Opel viele Typen aus den 1930ern wiederbelebt, nur der Opel Kadett musste als Moskwitsch die Rolle eines sowjetischen Volkswagens ausfüllen.
Kleine Autos für große Träume
Mit bezahlbaren Modellen starteten auch Franzosen, Italiener und Schweden: Renault 4 CV, Fiat 500 Topolino und "Buckel-Volvo" hießen diese kleinen Autos für große Träume.
Sie begannen in Finsternis, diese ersten Nachkriegsjahre, und doch sahen die Menschen bereits das Licht am Ende des Tunnels, denn schon im Sommer 1945 wurden in Belgien, Frankreich, Italien und der Schweiz die ersten Grand-Prix-Rennen ausgetragen, dominiert von Alfa Romeo-, Aston Martin- und Maserati-, aber auch BMW-Rennwagen, die die Kriegsjahre gut versteckt überlebt hatten.
Einerseits fehlte es vielen am Nötigsten, andererseits war die Sehnsucht nach besseren Zeiten so groß, dass schon der erste Pariser Automobilsalon 1946 ein Millionenpublikum begeisterte. Die deutsche Presse bejubelte diese Messe sogar als "Ausstellung der Ausstellungen", obwohl Modelle aus den Besatzungszonen jenseits des Rheins noch nicht zugelassen waren. Der Messeleiter M. Mautin brachte es auf den Punkt: "Der Krieg hatte den Menschen die Autos geraubt, dieser Salon gab sie ihnen zurück. Mit ihm kehrte das Leben zurück."
Autos auf Bezugsschein
Als Symbol der Wiederbelebung feierte das Volksauto Renault 4 CV in Paris seine Weltpremiere, gleich daneben stand der kompakte neue Panhard Dyna X. Noch erschwinglicher - aber wie alle Autos nur auf Bezugsschein erhältlich - war der Simca 5, die französische Interpretation des Kultautos Fiat Topolino. In der oberen Mittelklasse dominierte der Citroën Traction Avant.
Französische Autos sollten zwar ebenso wie britische Produkte zunächst Devisen bringen, aber die Gallier hatten ihren eigenen Markt weitgehend abgeschottet: Zollschranken, ein ewiges Thema. Dennoch waren amerikanische Modelle damals allgegenwärtig. Zum einen das Kriegsgerät Jeep, von den Medien als "Befreier der deutschen Kraftfahrt" gefeiert, das als Civilian-Jeep in der Landwirtschaft rund 50 Funktionen übernehmen konnte. Über eine vom Motor angetriebene Transmission ließen sich sogar Dresch- und Erntemaschinen betreiben.
Ein Konzept, das der ab 1946 entwickelte, und später von Mercedes vermarktete Unimog als "Universal-Motor-Gerät für die Landwirtschaft" verfeinerte. Und auch der britische Land Rover brachte 1948 alle Talente des Ackerschleppers mit. Zum anderen brachten die neuen Modelle von Ford, Chrysler und General Motors Hollywood-Glamour in die Trümmerberge und Tristesse der Alten Welt und prägten den Stil der neuen Stars wie Peugeot 203, Skoda Superb oder Volvo PV 444, vor allem aber natürlich die Typen der amerikanischen Konzerntöchter Ford Europa (Taunus/Zephyr), Opel (Olympia Rekord und Kapitän) und Vauxhall (Wyvern EX).
New Look aus Blech
Den ersten modischen Paukenschlag der frühen Nachkriegsjahre setzte Christian Dior, der 1946 sein berühmtes Modehaus an der Seine gründete und zusammen mit Pierre Cardin den "New Look" kreierte. Einen New Look aus Blech prägte zeitgleich die automobile Avantgarde, entwickelt vom US-Amerikaner Howard Darrin, der sich in Paris zum Designer ausbilden ließ. Mit Darrins amerikanischem Kaiser Special wurde 1946 die schlichte Pontonform ohne ausladende Kotflügel en vogue.
Europäische Modelle wie Standard Vanguard, Borgward Hansa, Fiat 1400, Lloyd LP, Ford "Weltkugel"-Taunus und Opel Olympia Rekord folgten dem Ponton-Trend, der ab 1950 fast alle neuen Fahrzeuge prägte.
Autos ohne Reifen
Doch die weiterhin allgegenwärtigen Fahrräder, Mopeds und Motorräder erinnerten daran, dass wirklich erschwingliche Massenmodelle für die Urlaubsreise an die Ostsee, an die Côte d'Azur oder zum romantischen Sonnenuntergang vor Capri für die Mehrheit erst in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre Realität wurden. Kein Wunder bei einem durchschnittlichen monatlichen Haushaltseinkommen von 268 Mark.
Zunächst galt es ohnehin, die Jahre des Mangels zu überstehen. Dazu gehörten Benzinrationierung und Rohstoffmangel: Skoda-Käufer bekamen ihre Autos sogar ohne Reifen.
Während in Schweden und Italien Materialknappheit und Streiks den Serienanlauf von Nachkriegs-Saab und -Volvo, kleinen Fiat oder luxuriösen Lancia und Alfa verzögerten, kamen in Frankreich planwirtschaftliche politische Vorgaben hinzu. Citroën war danach nur noch für größere Autos zuständig, was die europaweite Einführung des minimalistischen 2 CV - der legendären "Ente" - nicht erleichterte.
Schwung durch Währungsreform und Marshallplan
Im bombenzerstörten Mittelengland legte Morris mit dem erschwinglichen Minor die Basis für den Boom der Nachkriegsjahre, der Großbritannien wieder zum zweithöchsten Motorisierungsgrad in Europa verhalf. In Deutschland musste der Individualverkehr 1945 fast bei null anfangen, abgesehen von den Zweitaktern, die die Wehrmacht nicht eingezogen hatte, gab es kaum private Pkw. Dies änderte sich innerhalb von nur vier Jahren nachhaltig, Währungsreform und amerikanischer Marshallplan brachten die Wirtschaft im Westen in Schwung.
Vor allem der Volkswagen aus Wolfsburg trieb die Massenmotorisierung voran. Bereits 1955 lief der millionste Käfer vom Band, 1972 löste das Krabbeltier sogar den Ford T als meistgebautes Auto der Welt ab. Dabei wäre der Käfer beinahe selbst ein Ford geworden, hätte Henry Ford II 1948 nicht die kostenlose Übernahme des VW-Werks abgelehnt.
Anfang der 1950er Jahre, kurz nach Gründung von BRD und DDR, sah die Autowelt wieder ähnlich bunt aus wie in den 1930er Jahren. Von Kleinstwagen wie dem Kleinschnittger über die Zweitakter von DKW in Ingolstadt und IFA in Zwickau (DDR), Sportwagen à la Porsche 356 bis zum staatstragenden Mercedes 300 für Bundeskanzler Konrad Adenauer war alles dabei. Das Wirtschaftswunder hatte Fahrt aufgenommen, aber das ist eine andere Geschichte.
Chronik der Meilensteine 1944-48
1944
- Volvo präsentiert im September den PV 444 als erstes erschwingliches Fahrzeug aus schwedischer Produktion auf einer Automobilausstellung in Stockholm.
- Ford Köln versenkt im Oktober Schiffe mit Fahrzeugteilen im Rhein, um deren Zerstörung bei Bombenangriffen zu verhindern und die Fahrzeugfertigung nach Kriegsende rasch wieder anlaufen zu lassen.
- Peugeot startet die Entwicklung des Modells 203, das im Jahr 1948 als Einheitsmodell die Typen 202 und 402 ablösen soll.
- Louis Renault stirbt, aber das von ihm lancierte Kleinwagenprojekt Renault 4 CV wird von der nach Kriegsende verstaatlichten Regie Renault vorangetrieben.
- In England wird die Entwicklung eines von Alec Issigonis konzipierten Kleinwagens finalisiert. Der Morris Minor soll im Werk Cowley bei Oyford gebaut werden. Bei der englischen Marke Austin beginnen die Planungen für einen neuen Kleinwagen, den A 40
1945
- Der Zweite Weltkrieg endet im Mai in Europa und im September im pazifischen Raum. Der erste Industrieplan der alliierten Besatzungsmächte beschränkt die westdeutsche Automobilproduktion auf zwei Einheitstypen, einen Lkw von Ford und einen Pkw von Volkswagen.
- Am 25. Mai wird aus der für die Herstellung des VW Käfer gebauten KdF-Stadt die Stadt Wolfsburg. Das VW-Werk steht nun unter der Leitung des britischen Majors Ivan Hirst und beginnt auf Anordnung der britischen Militärregierung mit der Produktion des VW Typ 1.
- Ebenfalls nur wenige Monate nach Kriegsende startet am 1. November auf Befehl des Marschalls der Sowjetunion, Georgi Shukow, die Fertigung des Vorkriegsmodells BMW 321 in der "Eisenacher Fahrzeugfabrik, vormals BMW". Der Eisenacher BMW 321 wird auch in den westlichen Besatzungszonen verkauft.
- Das Porsche-Werk in Gmünd/Österreich erhält am 8. August von der alliierten Militärregierung eine Betriebserlaubnis zur Entwicklung ziviler Geräte wie Traktoren und Motorfahrzeugen. Ferdinand Porsche und Ferry Porsche werden von den Alliierten verhaftet.
- Ende Mai, also unmittelbar nach Kriegsende, erhält Carl F.W. Borgward von den Amerikanern einen Produktionsauftrag für Lkw. Ende des Jahres wird Borgward jedoch verhaftet und bleibt bis 1946 inhaftiert.
- Im Herbst nimmt Mercedes trotz weitgehend zerstörter Produktionsanlagen die Reparatur und Herstellung einzelner Nutzfahrzeuge auf.
- Die Audi-Werke in Zwickau müssen Reparaturarbeiten für die Fahrzeuge der Sowjetischen Militäradministration ausführen, ab 1946 wird aber die Neuwagenproduktion des Vorkriegsmodells DKW F8 vorbereitet.
- Im Dezember wird in Ingolstadt die "Zentraldepot für Auto Union Ersatzteile GmbH" gegründet. Damit soll die Teileversorgung der in Deutschland noch rund 65.000 vorhandenen Zweitakt-Modelle der Baureihen Meisterklasse und Reichsklasse (von der Wehrmacht nicht verwendet) sichergestellt werden.
- Weltweit starten in diesem Jahr 44 Marken mit der Pkw-Produktion, dies mit Vorkriegsentwicklungen, aber auch mit vollkommen neuen Produkten. Darunter sind Aero (Tschechoslowakei), Austin (Großbritannien), BMW (Eisenach), Bobbi-Kar (USA), Cadillac (USA), Delahaye (Frankreich), De Soto (USA), Dodge (USA), Fiat (Italien), Ford (USA), Ford (Köln, Nutzfahrzeuge), Ford (Großbritannien), Hillman (Großbritannien), Hudson (USA), Humber (Großbritannien), Jaguar (Großbritannien), Kaiser (USA), Kendall (Großbritannien), Lincoln (USA), Martins Folkevogn (Dänemark), Mazda (Japan), Mercedes-Benz (Deutschland), MG (Großbritannien), Morris (Großbritannien), Nash (USA), Oldsmobile (USA), Peugeot (Frankreich), Pontiac (USA), Renault (Frankreich), Riley (Großbritannien), Rovin (Frankreich), Skoda (Tschechoslowakei), Standard (Großbritannien), Studebaker (USA), Sunbeam (Großbritannien), Tatra (Tschechoslowakei), Toyota (Japan), Volkswagen (Deutschland), Volvo (Schweden), Willys Jeep (USA), Wolseley (Großbritannien), Zis (Sowjetunion)
1946
- Albert Friedrich, ehemaliger Leiter der Daimler-Benz Flugmotorenfertigung, erkennt den Bedarf an Agrar-Schleppern in der Landwirtschaft. Ein Team rund um die Ingenieure Albert Friedrich, Heinrich Rößler und Hans Zabel entwickelt 1946 erste Prototypen für ein solches 4x4-Nutzfahrzeug. Aus dem Projektnamen "Universal-Motor-Gerät für die Landwirtschaft" ergibt sich die Abkürzung "Unimog". 1948 debütiert der Unimog auf der DLG-Messe in Frankfurt, und ab 1951 übernimmt Daimler-Benz die Produktion des zuvor von Boehringer gebauten Fahrzeugs.
- Im Grand Palais des Pariser Automobilsalons werden die ersten Nachkriegs-Novitäten einem enthusiastischen Publikum gezeigt, vorzugsweise französische und US-Produkte. Deshalb parkt Pinin Farina seine extravaganten Exponate, einen Alfa Romeo Sport 2500 und ein Lancia Aprilia Cabriolet vor dem Eingang des Grand Palais, durch den der französische Staatspräsident Georges Bidault die internationale Prominenz in die Glashalle des Salons führte. Die Presse feiert den "Privatsalon von Pinin Farina" als Sensation, und Pinin Farina gelingt als erstem Karossier der Nachkriegszeit ein globales Comeback.
- Insgesamt starten im Jahr 1946 gut 60 Marken mit der Nachkriegs-Produktion.
- In der Sowjetunion läuft die Produktion des Moskwitsch 400 an, der auf dem ehemaligen Opel Kadett basiert. Dessen Produktionslinie war als Reparationsleistung geliefert worden.
- Ab Juni werden Mercedes 170 als Pritschenwagen, Kastenwagen und Krankenwagen für die behördliche Nutzung gebaut.
- Die Sowjetische Militäradministration (SMAD) befiehlt am 7. Juli den Start der Fahrzeugproduktion in den Zwickauer Horch-Werken.
- Am 15. Juli laufen bei Opel in Rüsselsheim die Fließbänder nach kriegsbedingter Unterbrechung wieder an. Erstes Automobil ist der Opel Blitz 1,5 to.
- Am 14. Oktober wird der 10.000ste Volkswagen produziert.
- Premiere und Vorserienanlauf des Renault 4 CV, der auch in der französischen Besatzungszone in Deutschland vertrieben wird.
- Der englische Standard Vanguard wird vorgestellt in wegweisender Pontonform und ab dem Folgejahr auch in Deutschland eines der populärsten Importmodelle.
- Zu den wichtigsten Neuheiten des Jahres 1946 zählen Alfa Romeo 6 C 2500 Sport (Italien), Allard Sports (Großbritannien), Alvis 14 (Großbritannien), Armstrong-Siddeley 16 (Großbrinannien), Bentley Mark VI (Großbritannien), Bristol 400 (Großbritannien), Buick Special und Super (USA), Checker Cab (USA), Chevrolet Sedan (USA), Chrysler New Yorker und Crown Imperial (USA), Citroen Traction Avant (Frankreich), Daimler 2 ½ Litre (Großbritannien), Delage 3 Litres (Frankreich), Healey 2.4 Litre (Großbritannien), Hindustan Eight (Indien), Hino (Japan), Hotchkiss 686 (Frankreich), Jensen 4 Litre (Großbritannien), Jowett Javelin (Großbritannien), Lanchester Ten (Großbritannien), Lancia Ardea, Aprilia (Italien), Lea-Francis 14 (Großbritannien), Lincoln Continental (USA), Maserati A6 1500 (Italien), Mercedes-Benz 170 V (Deutschland), Mercury Sedan V8 (USA), Morgan 4/4 (Großbritannien), Moskwitsch 400 (Sowjetunion), Opel Blitz 1,5 to (ab 1947 auch Olympia und wenig später Kapitän, Deutschland), Packard Clipper (USA), Panhard Dyna 110 (Frankreich), Plymouth de Luxe (USA), Rolls-Royce Silver Wraith (Großbritannien), Rover Ten (Großbritannien), Salmson S-4 (Frankreich), Simca 5 (Frankreich), Singer (Großbritannien), Stout Airstream (USA), Talbot Lago Record (Frankreich), Triumph 1800 (Großbritannien), Tucker Torpedo (USA), Vauxhall 10, 12 (Großbritannien).
1947
- Die Exportmesse in Hannover fungiert als Vorbote der IAA, dort präsentieren deutsche Autobauer bis 1949 ihre neuen Produkte.
- 1950 debütiert die erste Nachkriegs-IAA als "Autoschau" in West-Berlin, und im April 1951 findet erstmals eine IAA in Frankfurt am Main statt.
- Die britische Besatzungsmacht sucht einen Interessenten für das VW-Werk. Als Erster bekommt Sir William Rootes, Eigentümer des britischen Automobilkonzerns Rootes-Group, ein Angebot, doch er lehnt ab. Im März 1948 bieten die Briten Henry Ford II das Wolfsburger Werk kostenfrei an, doch Henry Ford II hält nach Rücksprache mit seinem Berater Ernest Breech das Werk für wertlos und entscheidet sich gegen eine Übernahme.
- Die 1930 gegründete Carrozzeria Pinin Farina gilt als global prominenteste Adresse im Karosseriebau und darf den von ihr gestalteten Cisitalia 202 als allererstes automobiles Kunstwerk im New Yorker Museum of Modern Art ausstellen.
- Insgesamt starten in diesem Jahr 33 Marken mit der Nachkriegs-Produktion.
- Die Auslieferung des ersten Volvo PV 444 erfolgt am 3. Februar; Volvo liegen für dieses Modell bereits 10.000 Bestellungen vor.
- Am 4. Juni wird dem Management von Saab ein Prototyp des 92 gezeigt. Nur sechs Tage später, am 10. Juni, findet die Pressevorstellung statt.
- In verschiedenen amerikanischen Großstädten präsentiert der englische Massenhersteller Austin den neuen A40.
- Im August melden französische Medien, dass Peugeot den Nachkriegstyp 203 vorbereitet.
- Bei BMW in München beginnt die Entwicklung des 1951 lancierten Modells 501. Am 11. Juni startet bei Porsche in Gmünd/Österreich das Projekt Porsche 356 "VW-Sportwagen" mit luftgekühltem Vierzylinder-Boxermotor.
- Im Oktober feiert Mercedes die Auslieferung des 1.000. Fahrzeugs vom Typ 170 V.
- Am 25. Juli erteilen die Besatzungsbehörden Opel die Genehmigung zur Wiederaufnahme der Pkw-Produktion. Das Vorkriegsmodell Opel Olympia wird bis 1949 in 25.952 Einheiten gebaut. Der erste deutsche Sechszylinder im Nachkriegsdeutschland ist der Opel Kapitän, ebenfalls als Fortführung des Vorkriegsmodells und dies zunächst ausschließlich als viertürige Limousine.
- Schon seit 1929 besitzt der italienische Fiat-Konzern durch die Übernahme des Heilbronner NSU-Werkes eine Produktionsstätte in Deutschland, die Nachkriegsproduktion wird nun vorbereitet.
- Auf der Leipziger Messe debütiert der DKW-IFA F8, der ab 1949 in Zwickau in Serie gebaut wird als IFA F8.
- Weitere wichtige Neuheiten des Jahres 1947 sind: AC 2 Litre (Großbritannien), Bugatti Typ 73 (Frankreich), Datsun Thrift (Japan), Ferrari 125 S (Italien), Ford France Vedette (Frankreich), Frazer-Nash Sports (Großbritannien), Gutbrod Transporter (Deutschland), Isotta-Fraschini 8C (Italien), Lagonda 2 ½ Litre (Großbritannien), NSU-Fiat (Deutschland), Pobjeda M20 (Sowjetunion), Rosengart Super-Trahuit (Frankreich) und Zagato MM 750 (Italien)
1948
- Die britische Kontrollkommission überließ 1947 dem früheren Opel-Manager Heinrich Nordhoff die Führung von Volkswagen und ernennt Nordhoff mit Wirkung vom 1. Januar 1948 zum Generaldirektor der Volkswagenwerk GmbH.
- Die alliierten Besatzungsmächte heben in Deutschland im Oktober die Vorschrift auf, nach der nur Pkw mit unter 1,5-Liter-Hubraum gebaut werden dürfen.
- Am 30. April debütiert der erste Land Rover auf der Amsterdam Motor Show.
- Auf der Londoner Earls Court Motorshow debütiert der Morris Minor.
- Auf der Exportmesse in Hannover zeigt Ford den ersten Prototypen eines Nachkriegs-Taunus. Am 1. Oktober Produktionsanlauf des Taunus mit Detailmodifikationen im Interieur und an Technik, jetzt unter dem internen Code G73A.
- Auf dem Pariser Salon debütiert die Serienversion des Citroen 2 CV, dessen Entwicklung schon vor dem Krieg begann. Nebenan debütiert der Peugeot 203.
- Im Juli wird Carl F.W. Borgward im Entnazifizierungsverfahren als Minderbelasteter bewertet. Borgward darf seine Werke in Bremen wieder betreten und bereitet den Start der Serienmodelle Lloyd LP und Borgward Hansa mit Pontonkarosserie vor, außerdem gründet er die "Goliath Werk GmbH".
- Ein Jahr später wird in Ingolstadt die Auto Union GmbH gegründet
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