Die Mängelquote bei der Abgasuntersuchung ist weiter im Sinkflug. Wie aus dem neuen Abschlussbericht des Bundesinnungsverbands des Kraftfahrzeughandwerks (BIV) hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr bei rund 400.000 Fahrzeugen Probleme im Rahmen der AU oder AUK (Abgasuntersuchung für Krafträder) entdeckt. Das entspricht einer durchschnittlichen Mängelquote von 3,8 Prozent – ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (4,1 Prozent). 2022 lag der Wert noch bei 4,9 Prozent.
Insgesamt weist die BIV-Statistik für 2024 über 750.000 abgasrelevante Mängel bei Pkw, Nutzfahrzeugen und Krafträdern aus. Je nach Fahrzeugtyp liegt die Quote zwischen 1,8 und 9,3 Prozent. Positiv fällt ins Gewicht, dass bei fast 185.000 Fahrzeugen bereits vor der offiziellen Untersuchung Defekte erkannt und beseitigt werden konnten – das sorgte für eine bestandene AU.
"Die aktuellen Zahlen unterstreichen erneut die hohe Relevanz der Abgasuntersuchung für den Umweltschutz", sagte Detlef Peter Grün, Bundesinnungsmeister und Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Die einzige Möglichkeit, sicherzustellen, dass Fahrzeuge über ihre gesamte Lebensdauer hinweg die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte einhalten, sei die Endrohrmessung.
Partikelanzahlmessung: Euro-6-Diesel im Fokus
Besondere Aufmerksamkeit erfährt die neue Partikelanzahlmessung (PN-Messung), die seit Kurzem bei Dieselfahrzeugen mit Euro-6/VI-Norm durchgeführt wird. Rund vier Prozent dieser Fahrzeuge zeigten bei der neuen Prüfung Auffälligkeiten. Grün: "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass allein die On-Board-Diagnose (OBD) nicht ausreicht, um defekte Abgasreinigungssysteme zu erkennen." Die Werkstätten hätten in die neue Technologie bereits über 125 Millionen Euro investiert.
Für die Auswertung hatten rund 27.400 anerkannte AU-Betriebe, die der Inspektionsstelle des Kfz-Handwerks (AÜK) angeschlossen sind, ihre Prüfergebnisse anonymisiert über die Branchensoftware "AÜK Plus" übermittelt. Erfasst wurden die Abgasuntersuchungen von 10,8 Millionen Kfz. In Summe werden bundesweit pro Jahr rund 25,5 Millionen AU bei allen berechtigten Untersuchungsstellen durchgeführt.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.