Ein Van ist praktisch und ideal zur Beförderung von Kind und Kegel. Bei Vans aus Vorbesitz wie etwa dem Renault Scénic sollte man neben der Variabilität auch die Zuverlässigkeit checken.

Der Renault Scénic gehört seit fast 30 Jahren zu den Dauerläufern im Programm des französischen Herstellers und war in der vierten Generation zwischen Ende 2016 und 2023 erhältlich. Mittlerweile ist die fünfte am Start. Diese gibt es ausschließlich mit elektrischen Antrieben.

Qualität

Bei den TÜV-Hauptuntersuchungen hinterlässt der Scénic der vierten Generation einen zwiespältigen Eindruck. Im Vergleich zum Vorgänger müssen die TÜV-Prüfer zwar deutlich weniger Beanstandungen aussprechen, doch ganz ohne kommen sie nicht aus. Interessenten sollten besonders beim Fahrwerk genau hinschauen, hier fällt die Achsaufhängung negativ auf - eine Schwachstelle, die oftmals schwere Vans bzw. SUV haben. Auch die Beleuchtungsanlage glänzt nicht gerade durch Zuverlässigkeit.

Karosserie und Innenraum

Die Designer hatten dem Kompaktvan ein schickes Blechkleid geschneidert, das besonders durch die serienmäßigen 20-Zöller in Szene gesetzt wird. Angeboten wurde der Scénic als 4,41 Meter langer Fünfsitzer (bis 2022) und als 4,64 Meter lange Grand-Version, die bis zu sieben Sitze an Bord hat. Dank des Radstands von 2,73 Metern ist das Platzangebot des Kompaktvans gut. Die Rückbank ist im Verhältnis 1/3 zu 2/3 geteilt. Die Sitze lassen sich in Längsrichtung um 16 Zentimeter zugunsten von mehr Knie- oder Stauraum verschieben. Das Gepäckraumvolumen variiert so zwischen 505 und 572 Litern, klappt man die Rücksitzlehnen um, steigt der Wert auf 1.554 Liter. Beim Grand Scénic variiert das Kofferraumvolumen zwischen 718 und 1.900 Litern. 2020 erhielt der Van ein dezentes Facelift, zu erkennen an leichten Retuschen an der Front.

Motoren und Antrieb

Renault offerierte für den Scénic IV Benziner- und Dieselaggregate. Zum Marktstart stand ein 1,2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner in den Ausbaustufen mit 85 kW/115 PS und 97 kW/132 PS zur Wahl. Ende 2017 ersetzte ein 1,3-Liter-Turbo den 1.2er. Dieser wurde mit 115 PS, 103 kW/140 PS und 120 kW/160 PS angeboten. Die Normverbrauchswerte der Benziner liegen zwischen 5,4 und 6 Litern.

Das Dieselangebot umfasste einen 1,5-Liter mit 81 kW/110 PS sowie einen 1,6-Liter mit 96 kW/130 PS bzw. 118 kW/160 PS. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,4 Litern war der 110-PS-Diesel in der zwischen 2017 und 2018 angebotenen Mildhybridversion Sparfuchs unter den Selbstzündern. Im Schnitt flossen 3,9 und 4,5 Liter durch die Dieselleitungen. Anfang 2019 stellte Renault sein Diesel-Programm mit einem 1,7-Liter-Vierzylinder mit 88 kW/120 PS oder 110 kW/150 PS neu auf. Seit Ende 2020 gab es den Scénic nur noch mit Benzinern.

Die Kraftübertragung auf die Vorderachse erfolgte ab Werk über ein manuelles Sechsganggetriebe, bei den 160 PS-Triebwerken kam ein Siebengang-beziehungsweise Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe zum Einsatz. Diese konnten Erstkäufer alternativ zum Handschalter - außer bei den Benzinern mit 115 und 132 PS sowie dem 130-PS-Diesel - ordern.

Ausstattung und Sicherheit

Die Basisausstattung (Life) war dem kleinsten Benziner vorbehalten und hatte unter anderem Klimaanlage, DAB-Radio, Notbremsassistent, Tempomat und Verkehrszeichenerkennung an Bord. Die höheren Komfortniveaus (Experience, Intens) boten unter anderem schlüsselloses Zugangssystem, eine verschiebbare Mittelarmlehne, Einparkhilfe, Spurhalteassistent sowie ein Infotainmentsystem mit großem Touchscreen. In der Top-Ausstattung (Bose Edition), gehörten etwa Navigationssystem, beheizbare Vordersitze sowie ein Surround-Soundsystem von Bose zum Serienumfang. Seit dem Facelift hießen die Ausstattungslinien Zen, Intens und Black Edition.

Fazit

Die Hochzeit der Vans ist vorbei, das Neuwagenangebot mittlerweile sehr ausgedünnt. Wer die Fahrzeuggattung mit seinen praktischen Eigenschaften wie Variabilität bei Personen- oder Gütertransport sucht, wird aber auf dem Gebrauchtwagenmarkt fündig - so auch beim Renault Scénic. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell rund 500 gebrauchte Modelle der vierten Generation auf dieser Plattform zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 10.000 Euro. Am besten lässt man sein Wunschmodell vor Vertragsabschluss fachgerecht checken.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.