Der Opel Insignia fällt schon wegen seiner Länge auf. Aber er zeigt noch andere Auffälligkeiten. Nicht alle gefallen. So ist er zum Beispiel nicht immer ganz dicht.

Noch unter dem Dach von General Motors entwickelt, war der Insignia über zwei Generationen (A: 2008 bis 2017, B: 2017 bis 2022) das Opel-Flaggschiff. Die zweite Generation fiel schon in die Zeit der Übernahme der Rüsselsheimer durch den französischen Konzern PSA. Ihr war daher nur eine kurze Produktionszeit gegönnt, bis sie ohne direkten Nachfolger eingestellt wurde.

Qualität

Der Opel Insignia B gibt in den vom TÜV ausgewerteten zwei Hauptuntersuchungen (HU) im aktuellen TÜV-Report bis auf einen Prüfpunkt eine ordentliche Vorstellung ab. Schwachpunkt ist aber wie schon beim Vorgänger der Check des Umwelt-Kriteriums. Beim Prüfen der Abgasanlage und auf Ölverlust sehen die TÜV-Mitarbeiter schon ab der ersten HU rot.

Außerdem ist der Verschleiß der Scheibenbremsen bei jungen Exemplaren der Mittelklasselimousine höher als im Durchschnitt der untersuchten Fahrzeuge. Die Fahrwerks- und Licht-Überprüfung ergibt jedoch keine Auffälligkeiten.

Karosserie und Innenraum

Drei Karosserieversionen standen zur Wahl: Limousine (Grand Sport), Kombi (Sports Tourer) und der etwas höher gelegte Kombi mit dem Namen Country Tourer. Dieser wirkt wegen seines Unterfahrschutzes und seiner Kunststoffbeplankung rustikaler als Limousine und der normale Kombi.

Eindruck machen alle drei Varianten schon aufgrund ihrer Länge. Die Limousine kommt bereits auf eine Länge von 4,90 Metern, die Kombis auf rund 5 Meter. Das Gepäckteil der Limousine schluckt 490 Liter, beim Kombi sind es 560 bis zu 1.665 Liter. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet, die Bedienung der Klimaanlage erfolgt zum Beispiel direkt über Knöpfe.

Anfang 2020 erhielt der Insignia ein Facelift, zu erkennen unter anderem an einer dezent geänderten Front. Der Country Tourer wurde aus dem Programm genommen.

Motoren und Antrieb

Das Leistungsband der Turbo-Benziner spannte sich von 103 kW/140 PS bis 191 kW/260 PS. Die 2,0-Liter-Topversion mit 260 PS wurde bis zum Facelift in Verbindung mit Achtgang-Automatik und Allradantrieb angeboten. Außerdem gab es einen 1.5er mit 140 oder 121 kW/165 PS sowie ab 2018 einen 1,6-Liter mit 147 kW/200 PS.

Die Normverbräuche liegen zwischen 5,7 und 8,7 Litern. Mit dem Facelift verschlankte Opel das Angebot. Übrig blieb nur der Zweiliter, der nun in den Ausbaustufen mit 125 kW/170 PS und 147 kW/200 PS sowie als GSi mit 169 kW/230 PS erhältlich war. Durchschnittlich fließen zwischen 6,2 und 6,9 Liter durch die Leitungen.

Den 1,6-Liter-Basisdiesel mit 81 kW/110 PS oder 100 kW/136 PS gab es ausschließlich mit Frontantrieb. Ein Zweiliter-Selbstzünder mit 125 KW/170 PS ließ sich mit Allrad und Achtgang-Automatik kombinieren. Top-Diesel-Aggregat war ein Zweiliter mit 154 kW/210 PS (GSi), der immer mit 4x4-Antrieb und Achtgang-Automatik vorfuhr. 2020 nahm Opel diese Selbstzünder aus dem Programm. Sie wurden durch den aus dem Astra bekannten 1,5-Liter-Dreizylinder mit 90 kW/122 PS sowie einen 2,0-Liter mit 128 kW/174 PS ersetzt.

Ausstattung und Sicherheit

Erstkäufer des Opel Insignia waren oft Vielfahrer. Das zeigen auch die überdurchschnittlich hohen Laufleistungen der geprüften Fahrzeuge. Um für die langen Fahrten gerüstet zu sein, investierten die Käufer in höhere Ausstattungslinien wie etwa Innovation oder Business Edition. Bei Innovation gehörte zum Beispiel Matrixlicht zum Serienumfang.

Hoch in Kurs standen zudem beim ersten Vertragsabschluss die rückenfreundlichen AGR-Sitze mit Ventilation und Massagefunktion oder ein Head-up-Display. Gebrauchtwagenkunden profitieren von diesen Komfortwünschen, aber auch von der guten Ausstattung mit Assistenzsystemen.

Fazit

Der Insignia macht allein aufgrund seiner Länge schon etwas her. Aber auch Design, Funktionalität und Motorenvielfalt sprechen für den Mittelklasse-Opel. Interessenten sollten jedoch auf seine größte Schwachstelle - Ölverlust - achten, um teure Folgekosten zu vermeiden.

Bei mobile.de werden aktuell rund 2000 gebrauchte Opel Insignia (B) offeriert. Los geht es ab rund 6000 Euro für Exemplare mit hoher Laufleistung. Für Fahrzeuge mit durchschnittlicher Laufleistung werden mindestens 13.000 Euro aufgerufen.

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