Mit dem Boreal bringt Renault ein viertes Modell für Märkte außerhalb Europas auf den Markt. Aktuell setzt der französische Konzern rund 700.000 Fahrzeuge dort ab und ist so nach eigenen Angaben die weltweit meistverkaufte französische Automarke.

Acht neue Modelle für Nicht-Europa

Um diese Stellung zu halten, wird Renault insgesamt drei Milliarden Euro investieren und in den nächsten Jahren acht Modelle für diese internationalen Märkte entwickeln. Nach dem Kardian, Duster und Grand Koleos soll jetzt auch der neue Boreal als viertes Modell dort angeboten werden, wo SUV im C-Segment noch eine Nebenrolle spielen. Es herrscht also Halbzeit bei Renaults globaler Expansion.

Produziert wird das neue Fahrzeug im brasilianischen Werk in Curitiba und in Bursa in der Türkei. Während das brasilianische Werk für 17 lateinamerikanische Märkte verantwortlich ist, werden die in der türkischen Fabrik hergestellten Boreal auf 54 Märkten in Osteuropa, dem Nahen Osten und die Mittelmeerländer abgesetzt.


Renault Boreal (2025)


Dacia ist der Genspender

Der Boreal nutzt eine neue modulare Plattform, die mit dem Kardian eingeführt wurde. Das Ergebnis ist ein 4,56 Meter langes SUV mit einem Radstand von 2,70 Metern, was sich in einen großzügig gestalteten Innenraum übersetzt.

Als Antrieb wählten die Renault-Entwickler für den Marktstart einen 1,3-Liter-TCe-Turbomotor mit Start-Stopp-System und Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, der je nach Markt als Benziner oder – vor allem in Brasilien – auch für den Einsatz von Ethanol geeignet ist. Die Leistung von bis zu 163 PS (120 kW) wird auf die Vorderräder übertragen. 

Auf die Mildhybrid-oder Vollhybrid-Versionen, wie sie der Genspender Dacia Bigster bietet, wird zunächst verzichtet. Auch der Allradantrieb fehlt. Künftige Besitzer sollten also auf Expeditionen in den Regenwald oder die Pampa tunlichst verzichten.


Dacia Bigster (Fahrbericht)


Das alles findet sich in einem geräumigen Innenraum, dessen Cockpit mit dem aus den E-Autos Renault 5 und 4 bekannt sich. Für Modernität sorgen auch zwei horizontale Monitore, beide mit 10 Zoll. Der Innenraum verwöhnt mit viel Platz auf den Rücksitzen, in das Gepäckabteil passen üppige 586 Liter, bei umgeklappten Sitzen sogar bis zu 1.770 Liter.

Europa ist SUV-seitig dicht

Bleibt die Frage, warum Renault sein neues Schmuckstück den Europäern vorenthält. Ivan Segal, für das internationale Geschäft verantwortlicher Vice-Prasident von Renault, erklärt: "Mir unseren Modellen Symbioz, Arkana, Rafale oder auch dem Espace ist unser Angebotsbuch in Europa in diesem Bereich prall gefüllt. Da passt kein weiteres Modell dazwischen."

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