In Deutschland ist die Geburtenrate im vergangenen Jahr erneut gesunken - aber deutlich langsamer als in den Jahren zuvor. Im Durchschnitt bekam jede Frau 1,35 Kinder. Am niedrigsten war der Wert in Berlin.
Die durchschnittliche Zahl der Kinder, die Frauen pro Person in Deutschland zur Welt bringen, ist erneut gesunken. Die Geburtenrate betrug im vergangenen Jahr 1,35, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit lag sie zwei Prozent niedriger als im Vorjahr. Der Rückgang verlangsamte sich allerdings deutlich: In den Jahren 2022 und 2023 war die Geburtenrate noch um acht beziehungsweise um sieben Prozent zurückgegangen.
Ähnlich niedrige und auch noch niedrigere Werte als im vergangenen Jahr Jahr gab es in Deutschland sowohl in den 1990er-Jahren als auch im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends. 2024 kamen 677.117 Kinder zur Welt, 2023 waren noch 692.989 Neugeborene gezählt worden.
Niedrigster Wert in Berlin verzeichnet
Die Geburtenrate in den Bundesländern ist durchaus unterschiedlich: Die niedrigste wurde vergangenes Jahr mit 1,21 für Berlin, die höchste mit 1,42 für Niedersachsen errechnet. In den östlichen Flächenländern lag die Rate mit 1,27 Kindern je Frau deutlich unter derjenigen in den westlichen Bundesländern mit 1,38 Kindern je Frau.
Der Rückgang wurde indes in allen Bundesländern festgestellt - am stärksten in Thüringen mit einem Minus von 7 Prozent auf 1,24, am geringsten in Baden-Württemberg mit einem Minus von 1,0 Prozent auf 1,39.
Bei Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit betrug die Geburtenrate 1,23 Kinder - ein ähnlich niedriger Wert wurde den Angaben zufolge zuletzt vor knapp 30 Jahren im Jahr 1996 gemessen, als eine Frau im Schnitt 1,22 Kinder bekam. Doch auch hier habe sich der jährliche Rückgang abgeschwächt, erklärte das Bundesamt.
Bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit lag die Geburtenrate bei 1,84 Kindern, das bedeutet ein Minus von zwei Prozent. "Die Geburtenhäufigkeit der ausländischen Frauen geht seit 2017 fast kontinuierlich zurück", hieß es dazu.
Rate sinkt auch im EU-Ausland
Auch im Ausland sinken die Werte. Die bis 2023 vorliegenden Daten zeigten, dass sie in den meisten Staaten der Europäischen Union im Vorjahresvergleich weiter gesunken ist, erklärte das Bundesamt. Die Rate für alle 27 EU-Staaten betrug 2023 durchschnittlich 1,38 Kinder je Frau - zehn Jahre zuvor waren es noch 1,51 Kinder je Frau.
Am höchsten war die Geburtenziffer in dem Jahr in Bulgarien mit 1,81 Kindern je Frau, die niedrigsten Geburtenziffern wurden für Malta mit 1,06 und für Spanien mit 1,12 Kindern je Frau nachgewiesen. Das Statistische Bundesamt beruft sich auf Angaben der Europäischen Statistikbehörde Eurostat.
Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes betrug 2024 in Deutschland 30,4 Jahre, die Väter waren im Schnitt 33,3 Jahre alt. "In den vergangenen zehn Jahren sind Eltern zum Zeitpunkt der Geburt des ersten Kindes tendenziell älter geworden", erklärte das Bundesamt.
Die zusammengefasste Geburtenziffer gibt laut Statistikamt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekäme, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweiligen Jahr.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.