Zuletzt fiel der Sommer vielerorts buchstäblich eher ins Wasser, allerdings ohne größere Gewitterlagen. Laut einer Statistik hat es in den vergangenen Wochen so wenig Blitze gegeben wie schon lange nicht mehr.
Es hat zwar viel geregnet, aber es gab relativ wenige Gewitter: In den vergangenen Sommerwochen sind in Deutschland so wenige Blitze registriert worden wie lange nicht mehr. Vom 1. Juni bis 31. Juli seien 394.000 Entladungen erfasst worden. Das teilte das Münchner Blitzortungsunternehmen Nowcast mit, meldet die Nachrichtenagentur dpa. Dies sei der niedrigste Wert seit mindestens 15 Jahren, heißt es weiter. In die Zählung fließen alle Blitze ein - also die, die auf dem Boden eingeschlagen sind, und diejenigen, die die Erde nicht berührten. Nowcast zufolge ist dabei der Juni der blitzreichste Monat des Jahres, gefolgt vom Juli.
Allerdings fiel im vergangenen Monat der Hochsommer vielerorts buchstäblich ins Wasser - ohne größere Gewitterlagen. Laut Deutschem Wetterdienst gab es im Juli im Schnitt 114 Liter Regen pro Quadratmeter. Gewöhnlich dauert die Gewitter-Saison in Deutschland von Mai bis August.
So oft blitzte es in den vergangenen Monaten
Im Mai registrierte das Unternehmen nach eigenen Angaben 118.000 Blitz-Entladungen - das sind etwa 45 Prozent weniger als im Mittel der vergangenen 15 Jahre. Der Juni sei mit 212.000 Entladungen deutlich unter dem Durchschnitt geblieben - ein Minus von 61 Prozent. "Mit 182.000 Entladungen lag die Blitzanzahl um 63 Prozent unter dem Mittelwert" bilanzierte Nowcast für Juli.
Auch in anderen Statistiken sind bundesweit deutlich weniger Blitze vermerkt worden. Der Informationsdienst Aldis/Blids registrierte zum Beispiel im Juli insgesamt 23.986 Blitze - im Vorjahresmonat waren es noch 41.129. Aldis/Blids zählt in seinen Statistiken nur Erdblitze, keine Entladungen zwischen Wolken. Zudem wird jeder Blitz nur einmal gezählt, auch wenn es in ihm mehrere Entladungen gibt, der Blitz also flackert.
"Kaum großräumige Gewittersysteme"
"In diesem Sommer gab es bislang kaum großräumige Gewittersysteme, die in unseren Breiten normalerweise viele Blitze erzeugen", sagte Meteorologe Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst UBIMET der Mitteilung zufolge.
Nowcast zählte in diesem Jahr bis zum 8. August 563.000 Blitze. "Damit ist das laufende Jahr auf Kurs, den bisherigen Negativrekord von 813.000 aus dem Jahr 2020 zu unterbieten", hieß es. Laut Nowcast wurden die meisten Blitzentladungen an einem Tag bislang am 1. Juni erfasst: An dem Tag blitzte es in Deutschland 43.000 Mal.
Vielerorts hohe Temperaturen in den nächsten Tagen
Für die nächsten Tage rechnet der Deutsche Wetterdienst mit einer neuen Hitzewelle. Die 30-Grad-Marke wird der Vorhersage zufolge in Teilen Deutschlands weit überschritten, bis zu 37 Grad können es am Dienstag werden. Es könne dabei schwül-heiß werden - und daher "für viele Menschen eher unerträglich", erklärte der DWD-Meteorologe Lars Kirchhübel am Sonnabend. Ruhiges und trockenes Hochdruckwetter sei nachhaltig nicht in Sicht.

Die Wetteraussichten
tagesthemen, 09.08.2025 23:15 UhrHaftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.