Wegen eines Brandes an zwei Strommasten ist im Südosten Berlins großflächig der Strom ausgefallen. Etwa 50.000 Haushalte, Gewerbe und auch die S-Bahn sind betroffen. Die Polizei geht von politisch motivierter Brandstiftung aus.

  • Großer Stromausfall im Berliner Südosten nach Brand an zwei Strommasten
  • 15.000 von ca. 50.000 betroffenen Kunden haben wieder Strom
  • S-Bahn fuhr zwischendurch nicht, manche Tram-Linien noch immer betroffen
  • Polizei geht von politisch motivierter Brandstiftung aus

Der große Stromausfall im Berliner Südosten ist nach Angaben der Polizei durch Brandstiftung an zwei Hochspannungsmasten ausgelöst worden. Die Ermittlungen führt der Staatsschutz, teilte die Polizei mit.
 
Nach erster Einschätzung der Polizei ist der Ausfall vermutlich durch einen politisch motivierten Brandanschlag von Extremisten verursacht worden. Hinweise darauf seien die Wahl der beiden Strommasten als Anschlagsziel und das Vorgehen der Täter, sagte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Aus welcher politischen Richtung die Täter kommen könnten, sei zunächst noch unbekannt.
 
Am frühen Dienstagmorgen hatten laut Angaben des Netzbetreibers "Stromnetz Berlin" 50.000 Haushalte und Gewerbe in den Ortsteilen Niederschöneweide, Köpenick, Grünau, Johannisthal, Adlershof, Bohnsdorf und Altglienicke keinen Strom. Laut rbb-Informationen sind auch 16 Schulen, sieben Pflegeheime und mehrere Feuerwachen betroffen. Mehrere Ampeln sind ausgefallen, teilte die Verkehrsinformationzentrale mit. In dem Bereich sind nach Angaben der Feuerwehr auch die Notrufnummern 110 und 112 nur eingeschränkt nutzbar.

Der Netzbetreiber arbeitet laut eigenen Angaben an der Wiederversorgung durch Umschalten auf andere Leitungen. Inzwischen werden 15.000 betroffene Kunden wieder mit Energie versorgt, wie ein Sprecher des Netzbetreibers der DPA sagte.

Karte Stromausfall

Brandbeschleuniger eingesetzt

Grund für den Ausfall ist den Angaben zufolge ein Feuer an zwei Strommasten in Berlin-Johannisthal, das gegen 3:30 Uhr bemerkt worden war. Eine Stunde brauchten Feuerwehrleute, um den Brand zu löschen. An den beiden hohen Strommasten am Königsheideweg waren dicke Leitungen durch das Feuer beschädigt und teilweise zerstört worden. Die Täter setzten nach ersten Erkenntnissen einen sogenannten Brandbeschleuniger, also etwa Benzin, ein.

S-Bahn fährt wieder

Auch der S-Bahn-Verkehr war zwischenzeitlich betroffen: Am frühen Morgen kam es nach Angaben der Berliner S-Bahn auf den Linien S45, S46, S47, S8, S85 und S9 zu Verspätungen und Ausfällen. Inzwischen sollen die Züge aber wieder fahren. Auf dem Bahnhof Schöneweide funktionierten die elektrischen Einrichtungen nicht - mittlerweile hat der Bahnhof aber wieder Strom.

Die Tramlinien M17 und 63 sind laut Angaben der BVG noch unterbrochen. Die Linie 68 fährt wieder.

Quelle: TV NewsKontor

Dauer des Ausfalls noch unklar

Noch ist unklar, wie lange der Stromausfall dauert. In Berlin kommt es immer wieder zu Stromausfällen - allerdings von kleinerem Ausmaß. "Diese Dimension ist die absolute Ausnahme", sagte der Sprecher von Stromnetz Berlin.
 
Vergleichbar sei der Fall mit einer Störung 2019 in Köpenick, sagte er. Damals war ein Kabel bei Bauarbeiten beschädigt worden. Der Stromausfall traf mehr als 30.000 Haushalte und 2.000 Gewerbebetriebe und dauerte rund 30 Stunden.
 
Am Montagabend gab es in Berlin einen weiteren Stromausfall. Betroffen waren 1.900 Haushalte in Niederschönhausen und Wilhelmsruh. Sie waren seit 21 Uhr für etwa zwei Stunden ohne Strom. Die Ursache ist noch unklar.

Sendung: 88,8, 09.09.2025, 7:15 Uhr

Quelle: rbb24

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