Neue Chefin, neue Ziele: Mit seiner Bahnstrategie will der Verkehrsminister den bundeseigenen Konzern aus der Krise führen. In Sachen Pünktlichkeit schraubt Schnieder die Ziele jedoch erstmal zurück.

Mit seiner neuen Bahnstrategie will Verkehrsminister Patrick Schnieder die Bahn wieder nach vorne bringen. "Weiter so" sei keine Option, sagte Schnieder bei der Vorstellung. In den Mittelpunkt will er dabei die Kunden stellen.

Im Fernverkehr will Schnieder die Ziele zur Pünktlichkeit jedoch erstmal nach hinten verschieben. Bis Ende 2029 soll die Pünktlichkeit im Fernverkehr bei mindestens 70 Prozent liegen. Die bislang von der Bahn anvisierten Ziele seien "nicht annähernd erreichbar", so Schnieder. Das bisherige Ziel der Bahn sah diese Quote bereits für 2026 vor.

Mittelfristig soll die Quote nun laut Ministerium bei mindestens 80 Prozent liegen, langfristig bei mindestens 90 Prozent. Im Nahverkehr soll die Pünktlichkeit dauerhaft auf mehr als 90 Prozent betragen. Ein konkreter Zeitraum für diese Ziele geht aus der Strategie nicht hervor.

Neue Bahnchefin ist Evelyn Palla

Schnieder stellte auch offiziell die neue Bahnchefin vor. Diesen Posten soll die bisherige Chefin der Bahn-Regionalverkehrstochter DB Regio, Evelyn Palla, übernehmen. Sie löst damit den bisherigen Bahnchef Richard Lutz ab, dessen Aus Mitte August bekannt wurde. Die Personalie war bereits am Wochenende bekannt geworden.

Auch bei der Infrastruktur-Sparte InfraGo soll es einen Führungswechsel geben: Dirk Rompf soll dort Philipp Nagl ersetzen. Den Personalien müssen nun noch die zuständigen Gremien zustimmen.

Schnieder will Vorstand verkleinern

Schnieder will auch den Vorstand der Deutschen Bahn verkleinern. Demnach sollen sowohl der Vorstand des Konzerns als auch der Infrastruktur-Tochter DB InfraGo künftig mit maximal sechs Personen besetzt sein. Derzeit besteht der Konzernvorstand aus acht Ressorts, die auf sieben Vorstandsmitglieder verteilt sind - Personalvorstand Martin Seiler ist seit einigen Monaten auch kommissarisch für die Finanzen zuständig.

Der Vorstand der DB InfraGo hat derzeit ebenfalls sieben Mitglieder. Aus der Strategie des Ministers geht auch hervor, dass die Aufsichtsräte des Konzerns und der DB InfraGo neu aufgestellt werden sollen.

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