Die Zahl der Hundertjährigen ist in Deutschland gestiegen. Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen den Bundesländern. Experten sprechen von einer biologischen Grenze bei 120 Jahren.
Die Zahl der mindestens Hundertjährigen ist gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lebten vergangenes Jahr 17.900 Menschen in Deutschland, die 100 Jahre oder älter waren. Damit ist die Zahl gegenüber 2011 um knapp ein Viertel gestiegen.
Vor allem Frauen erreichen ein so hohes Alter. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt laut Statistischem Bundesland in Deutschland mit 83,2 Jahren fast fünf Jahre über der von Männern. Das spiegelt sich auch in der Altersgruppe der mindestens 100-Jährigen wider. Von ihnen sind fast 84 Prozent Frauen.
Regionale Unterschiede
Auf 10.000 Einwohner kamen im Bundesdurchschnitt 2,1 Personen mit einem Alter von mindestens 100 Jahren. In den Bundesländern variierten die Anteile der Altersgruppe stark. So ist er mit 2,9 mindestens Hundertjährigen auf 10.000 Einwohner in Hamburg am höchsten. Ebenfalls überdurchschnittlich viele Menschen ab 100 Jahren finden sich in Sachsen und im Saarland. Schlusslichter sind Bayern, Bremen und Brandenburg. Hier lebten die wenigsten mindestens Hundertjährigen gemessen an der Gesamtbevölkerung des Bundeslandes.
Auch weltweit ist laut den Vereinten Nationen die Zahl der Menschen ab 100 Jahren im vergangenen Jahr gestiegen. So kamen 0,7 Personen der Altersgruppe auf 10.000 Einwohner. Die meisten mindestens Hundertjährigen gab es in Japan, den USA und China.
Bessere Umstände, aber biologische Grenze bleibt
Gründe für die steigende Zahl der sehr alten Menschen in Deutschland sind laut der Statistik verbesserte Lebensumstände, der steigende Wohlstand und medizinischer Fortschritt. Doch das Altern hat Grenzen. "Tatsächlich sehen viele Forschende ein Alter von etwa 120 Jahren als eine natürliche Obergrenze für den Menschen an", heißt es beim Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns in Köln. So verharre die maximale Lebenserwartung trotz gestiegener durchschnittlicher Lebenserwartung bei weiterhin 120 Jahren. Ron Jachimowicz, Oberarzt für Onkologie und Forschungsgruppenleiter am Institut, unterstreicht: "Unser Körper ist nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht dazu gebaut, länger zu leben."
Aber es gibt auch Ausnahmen. Als ältester Mensch der Welt gilt die Französin Jeanne Louise Calment. Mit 122,4 Jahren starb sie 1997 und hält seitdem den Altersrekord. Sie musste zeitlebens nicht hart arbeiten und fuhr bis ins hohe Alter täglich mit dem Fahrrad. Sie malte, praktizierte Rollerskating und jagte.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.