Die Aussage von Kanzler Merz, die Israelis machten "die Drecksarbeit" für die westlichen Verbündeten, sorgt für Kritik. Nun nahmen Israels Botschafter und Kanzleramtschef Frei Merz in Schutz.

Kanzleramtschef Thorsten Frei hat die von Kanzler Friedrich Merz geäußerte Unterstützung für die israelischen Angriffe auf den Iran verteidigt. "Das, was der Bundeskanzler ausgedrückt hat mit seinen Worten war, dass es auch in unser aller Interesse nicht sein kann, dass ein Terror-Regime wie das iranische Mullah-Regime in Besitz der Atomwaffe ist", sagte der CDU-Politiker in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa.

Es gehe aber nicht nur um die Atomwaffen. "Auch die Raketentechnologie im Iran ist so, dass Mittelstreckenraketen eben sehr weitreichende Ziele auch in Europa erreichen können. Und deshalb können wir nicht so tun, als ginge uns das alles nichts an", sagte Frei.

Kritik auch vom Koalitionspartner

Der CDU-Vorsitzende Merz hatte am Rande des G7-Gipfels in Kanada im ZDF zu den israelischen Angriffen auf Atomanlagen und iranisches Führungspersonal gesagt: "Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle." Den Begriff "Drecksarbeit" hatte die Reporterin allerdings auch schon in ihrer Frage verwendet.

Merz äußerte "größten Respekt" dafür, dass die israelische Armee beziehungsweise Staatsführung "den Mut dazu gehabt hat, das zu machen". Danach wurde er unter anderem für die Wortwahl, aber auch für die Unterstützung der Angriffe kritisiert. Die Kritik kam auch vom eigenen Koalitionspartner SPD.

So sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Adis Ahmetovic: "Das oberste Ziel in dieser hochsensiblen Situation lautet deshalb Deeskalation. Die Tonalität des Bundeskanzlers ist an dieser Stelle wenig zielführend gewesen." Auch von Seiten der Opposition kam scharfe Kritik. "Zynisch und unwürdig" nennt die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Deborah Düring, die Aussagen des Kanzlers.

Israels Botschafter begrüßt Unterstützung

Israels Botschafter Ron Prosor begrüßte derweil die von Merz geäußerte Unterstützung für Israels Angriff auf die iranischen Atomanlagen - und nahm den CDU-Vorsitzenden gegen Kritik an seiner Wortwahl in Schutz. "Bundeskanzler Friedrich Merz hat die Realitäten im Nahen Osten mit seiner Wortwahl klar beschrieben", sagte Prosor der dpa. 

Prosor erklärte, das iranische Atomprogramm "richtet sich vordergründig gegen Israel, bedroht aber die Sicherheit der ganzen Welt. Die Raketen, die gerade Tel Aviv und Jerusalem treffen, bedrohen auch Berlin, Paris und London. Die Lieferkette des Terrors muss unterbrochen werden."

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.