Zwei große Waldbrände halten die Menschen im sächsischen Gohrischheide und auf der Saalfelder Höhe in Thüringen weiter in Atem. Hunderte Feuerwehrleute sind im Einsatz. Auch Landwirte unterstützen die Löscharbeiten.
Bei den Waldbränden im Osten Deutschlands bleibt die Lage weiter angespannt. Auf der Saalfelder Höhe in Thüringen habe sich die Lage in der Nacht etwas verbessert, weil sich die Fläche des Brandes nicht ausgeweitet habe, sagte ein Sprecher des Landkreises. Unter Kontrolle sind die Feuer dort aber genauso wenig wie in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg.
Am Morgen kämpfen an beiden Orten insgesamt über 1.000 Einsatzkräfte weiter gegen die Flammen an. In der Gohrischheide sollen die nächsten Schritte in einer Lagebesprechung getroffen werden, sagte eine Sprecherin des sächsischen Landkreises.
Wie groß das vom Brand betroffene Gebiet derzeit ist, sei schwierig einzuschätzen. Auch wegen des Windes verändere sich die betroffene Fläche in der Nähe eines einstigen Truppenübungsplatzes ständig. Das Landratsamt hatte am Donnerstag von 200 Hektar berichtet, nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort umfasste der Brand am Abend jedoch eine Fläche von rund 1.000 Hektar.
"Von Kontrolle ist nach wie vor nicht die Rede", Lukas Meister, MDR, Zeithain/Sachsen, zum Waldbrand bei Gohrischheide
Morgenmagazin, 04.07.2025 05:30 UhrKatastrophenalarm in mehreren Gemeinden
Wegen des Waldbrandes wurde für die Gemeinden Zeithain und Wülknitz sowie die Stadt Gröditz Katastrophenalarm ausgelöst. Zudem wurde der Zeithainer Ortsteil Neudorf zeitweise evakuiert und etwa 100 Einwohner im Wülknitzer Ortsteil Heidehäuser mussten nach Angaben des Landratsamtes Meißen ihre Häuser und Wohnungen verlassen.
Das Feuer war am Dienstag nahe einem einstigen Truppenübungsplatz ausgebrochen. Seitdem kämpfen die Feuerwehren gegen die Flammen. Der Einsatz ist sehr gefährlich und kompliziert, weil immer wieder im Boden befindliche Munition detoniert. Daher halten die Feuerwehrleute einen Sicherheitsabstand ein. Auch Hubschrauber müssen über dem kampfmittelverseuchten Gelände einen Sicherheitsabstand von 1.000 Metern einhalten.
Neben Löschhubschraubern der Bundespolizei seien deswegen auch gepanzerte Löschfahrzeuge im Einsatz, berichtete MDR-Reporter Lukas Meister am Morgen aus Zeithain. Von der Bundeswehr seien zusätzliche Löschhubschrauber nachgeordert worden. Dazu gebe es auch ein sehr hohes ziviles Engagement: So würden etwa Landwirte mit Traktoren die Feuerwehr vor Ort mit Löschwasser versorgen.
Verstärkung aus Bayern für Thüringen
Auf der Saalfelder Höhe sei in der Nacht Verstärkung aus Bayern eingetroffen, sagte der Sprecher des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt, Peter Lahann. Insgesamt seien derzeit 562 Einsatzkräfte vor Ort. Am Tag stoßen weitere Kräfte aus Bayern dazu, die bis Sonntag in Thüringen bleiben sollen. Die Brände erstreckten sich am Donnerstagabend über eine Fläche von rund 250 Hektar.
Der Brand auf der Saalfelder Höhe gilt mit Blick auf die vergangenen drei Jahrzehnte als beispiellos in Thüringen. Einem Experten des Landesforstbetriebs Thüringen Forst zufolge gilt das Feuer als größter seit 1993 erfasster Waldbrand in dem Bundesland.
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