Kaum einer stand so für das Wrestling wie Hulk Hogan. Er war populär und bereits zu Lebzeiten eine Legende. Nach seinem Tod am Donnerstag ist die Anteilnahme groß. Prominente und Weggefährten nehmen bewegt Abschied. Doch der Star hatte auch eine dunkle Seite. Das sind seine größten Eklats.
Er ist wohl einer der bekanntesten und erfolgreichsten Wrestler, die es bisher gegeben hat. Mit seinem markanten "Hulkmania"-Look, der Catchphrase "Whatcha gonna do?" und seinem energieaufgeladenen Auftreten wurde er in den 1980er und 1990er Jahren zur Legende. Er war der "Hulkster", der Mann mit dem Schnäuzer, den blonden Haaren und dem zerrissenen Shirt. Jahrzehntelang lieferte sich Hogan Matches auf der ganzen Welt und gewann unzählige Trophäen.
Er verwandelte Wrestling in ein Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie. Seine Fernsehauftritte zogen Millionen von Zuschauern in den Bann und machten die Sportart zum Kassenschlager. Zahlreiche Reality-Shows und Auftritte in Film und Fernsehen verschafften Hogan zusätzliche Bekanntheit. Er trat in Filmen wie "Rocky III" und Fernsehserien wie "Baywatch" auf. Im Jahr 2005 wurde er von Hollywood-Star Sylvester Stallone in die WWE-Ruhmeshalle Hall of Fame aufgenommen. In den vergangenen Jahren machte Hulk Hogan jedoch vor allem durch Kontroversen auf sich aufmerksam.
Rassistischer Ausbruch
Nach einem rassistischen Ausbruch, der 2015 öffentlich wurde, wurde er vorübergehend aus der WWE Hall of Fame entfernt. Es war ein Transkript aufgetaucht, in dem er "People" zufolge mehrfach das "N-Wort" nutzte. Hogan hatte den damaligen Freund seiner Tochter Brooke auf das Übelste beleidigt. "Es war inakzeptabel für mich, diese beleidigende Sprache zu benutzen; es gibt keine Entschuldigung dafür; und ich entschuldige mich dafür, dies getan zu haben", teilte er dem Magazin in einem Statement mit.
Rund drei Jahre später wurde er in die WWE Hall of Fame wieder aufgenommen. "Diese zweite Chance folgt auf Hogans zahlreiche öffentliche Entschuldigungen und seine ehrenamtliche Arbeit mit jungen Menschen, bei der er ihnen hilft, aus seinem Fehler zu lernen", zitierte die "Washington Post" im Sommer 2018 die WWE.
Sextape und Steroide
Einen jahrelangen Rechtsstreit lieferte er sich mit der Klatsch-Webseite "Gawker". Diese hatte 2012 ein Video veröffentlicht, auf dem er beim Sex mit der Frau eines Freundes zu sehen ist. In dem Fall erstritt er eine Entschädigung in Millionenhöhe. Der aus Deutschland stammende Internet-Milliardär Peter Thiel unterstützte die Klage gegen "Gawker" finanziell. Nach der teuren juristischen Niederlage meldete das Portal Insolvenz an und stellte seinen Betrieb nach fast 14 Jahren ein.
Anfang der 1990er Jahre gestand Hogan den Missbrauch von Steroiden zum Muskelaufbau ein, die er nach eigenen Angaben ab 1976 eingenommen hat. Zuvor hatte er öffentlich den Missbrauch in der Talkshow von Arsenio Hall abgestritten. Nur im Zuge eines aufsehenerregenden Prozesses um den damaligen WWE-Boss Vince McMahon gestand Hogan auf Druck der Ermittler sein Vergehen ein. McMahon soll mitverantwortlich für die systematische Weitergabe von Steroiden an seine Stars gewesen sein. Er habe sie zum Missbrauch aufgefordert, um sie muskulöser und damit für das Publikum interessanter zu machen, hieß es in der Anklage. In dem Prozess hatte auch Hogan als Aushängeschild der WWE eine tragende Rolle gespielt.
Ersthelfer kämpfen um sein Leben
Zuletzt hatten Gerüchte über gesundheitliche Probleme des Wrestlers zugenommen. Er hatte sich im Laufe der Jahre wegen seiner Wrestling-Verletzungen bereits zahlreichen Operationen unterziehen müssen. Schließlich teilte die örtliche Polizei seines Wohnorts im US-Bundesstaat Florida mit, dass am Donnerstagvormittag ein Notruf wegen Herzstillstands eingegangen sei.
Feuerwehr und Rettungskräfte hätten Hogan zunächst vor Ort behandelt und über 30 Minuten versucht, ihn wiederzubeleben. Dann sei er in ein Krankenhaus gebracht worden, wo er für tot erklärt worden sei. Er sei umgeben von seinen liebsten Menschen gestorben, sagte sein Manager Chris Volo dem TV-Sender NBC.
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