Seine Stimme kennen vermutlich alle, die Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre aufgewachsen sind. Schließlich verlieh sie Tommi Piper keinem Geringeren als "Alf". Doch später ging es für ihn beruflich bergab. Nun lässt er sich sogar beim Gang zur Tafel begleiten.

Wenn man den Wikipedia-Eintrag zu Tommi Piper aufruft, ist eigentlich kaum zu glauben, wie schlecht es dem mittlerweile 84-Jährigen heute finanziell geht. Der Schauspieler war schließlich nicht nur die ikonische deutsche Stimme von "Alf", als die gleichnamige US-Serie vor rund 35 Jahren Furore machte. Er hat auch noch viele andere Figuren synchronisiert, gesungen, Hörspiele eingesprochen, in Filmen und TV-Produktionen mitgewirkt.

Und dennoch war Piper bereits 2019 derart abgebrannt, dass er sich zur Teilnahme an der 13. Staffel des Dschungelcamps durchrang. Dort belegte er allerdings lediglich den zehnten Platz. Und im Gegensatz zu manch anderen, die es schaffen, nach "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" wieder ein wenig in der Unterhaltungsbranche Fuß zu fassen, gelang es Piper nicht, aus seinem Dschungel-Ausflug groß Kapital zu schlagen.

Pipers Geldsorgen haben sich in der Zwischenzeit anscheinend nicht verringert. Im Gegenteil. "Ich bin total verarmt", zitiert die Münchner Boulevardzeitung "tz" den gebürtigen Berliner. Das Blatt begleitete Piper bei einem Gang zur Tafel in Oberschleißheim im Münchner Landkreis. Er nehme zum ersten Mal diese Hilfeleistung in Anspruch, "weil ich mir nichts mehr zum Essen kaufen kann", sagte der Schauspieler der "tz". "Die sind alle sehr nett hier", ergänzte er, während er sich in der Pfarrei St. Wilhelm an der Lebensmittelausgabe anstellte.

"Bekomme keine Angebote mehr"

Als Grund für seine finanzielle Situation gab Piper an: "Ich bekomme einfach keine Angebote mehr." Doch nicht nur die Aufträge blieben aus, auch die Honorare für Wiederholungen von Formaten, an denen er mitgewirkt hat, würden sinken. Für seine Biografie mit dem Titel "Ja, ich war Alf" habe er bisher keinen Verleger begeistern können. 40 Verlage hätten das Buch bereits abgelehnt.

"Ich bekomme eine kleine Rente und mein Sohn Tobias überweist mir jeden Monat eine kleine Zuwendung fürs Haareschneiden, für die Putzfrau, für alltägliche Dinge", erklärte Piper gegenüber der Zeitung. Jeglichen Luxus könne er sich nicht leisten. Auch sein Auto habe er bereits verkauft.

Pipers Frau ist vor vier Jahren gestorben. Das Haus, in dem der Schauspieler wohnt, gehöre inzwischen dem Sohn der Verstorbenen, schreibt die "tz". "Ich habe dort ein Wohnrecht, zahle nur die Nebenkosten", sagte Piper. Er sei froh, zumindest ein Dach über dem Kopf zu haben, denn andere Menschen hätten schließlich noch weniger. "Wie meine Putzfrau, die aus der Ukraine fliehen musste", so Piper, der wohl nicht zum letzten Mal die Tafel aufgesucht hat. Das Angebot helfe ihm "wirklich in dieser schweren Zeit", machte er deutlich.

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