Egal, wie man dazu steht: Dass die Regierung von US-Präsident Donald Trump die USA umkrempelt, steht außer Frage. Bisher erheben nur wenige Prominente ihre Stimmen dazu. Eine, die sich nun vorsichtig äußert, ist Angelina Jolie.
Angelina Jolie hat sich beim Internationalen Filmfestival im spanischen San Sebastián nicht nur zu ihrem neuen Film "Couture" geäußert. Die 50-Jährige ließ sich auch zu einem politischen Statement hinreißen. Darin zeigte sich die Oscar-Preisträgerin tief beunruhigt über die Entwicklungen in ihrer Heimat.
Auf die Frage, was sie als Künstlerin und US-Amerikanerin fürchte, rang die Schauspielerin bei einer Pressekonferenz sichtlich um Worte. Nach einer längeren Pause erklärte sie: "Ich liebe mein Land, aber momentan erkenne ich es nicht wieder."
Jolie betonte ihre internationale Lebensweise und warnte eindringlich vor gesellschaftlichen Spaltungen. "Alles, was persönliche Ausdrucksformen und Freiheiten einschränkt oder spaltet, halte ich für sehr gefährlich", betonte Jolie. Die Mutter von sechs Kindern unterstrich die Gefahr der aktuellen Lage: "Die Zeiten sind so ernst, dass wir vorsichtig sein müssen, nichts Leichtfertiges zu sagen. Wir durchleben sehr schwere Zeiten gemeinsam."
"Schwer, über meine Mutter zu sprechen"
Jolie erschien am Sonntag auf dem roten Teppich in San Sebastián in einem eleganten Samtkleid in Schwarz mit tiefem Ausschnitt. In ihrem Film "Couture" verkörpert sie eine amerikanische Filmemacherin, die an Brustkrebs leidet. Die Parallelen zu ihrem eigenen Leben liegen auf der Hand - vor rund zehn Jahren unterzog sich die Schauspielerin einer präventiven Brustamputation, nachdem ein Gentest ihr ein erhöhtes Krebsrisiko attestiert hatte.
"Ich verlor meine Mutter und Großmutter sehr jung, deshalb entschied ich mich vor etwa einem Jahrzehnt für diesen Schritt", erklärte Jolie. Sie betonte jedoch, dass jede Frau ihre eigenen Entscheidungen treffen müsse: "Ich bereue es nicht, aber es ist wichtig, die Wahl zu haben."
Als sie über die Halskette sprach, die sie im Film trägt, kämpfte Jolie erkennbar mit den Tränen. Bei dem Schmuckstück handelt es sich um ein Andenken an ihre verstorbene Mutter Marcheline Bertrand, die gegen Brustkrebs und Eierstockkrebs gekämpft hatte.
"Es ist sehr schwer, über meine Mutter zu sprechen", sagte Jolie mit brüchiger Stimme. "Ich habe viel an sie gedacht. Ich glaube, jeder in diesem Raum hat schon einmal in einem Krankenhauszimmer gesessen. Während der Dreharbeiten habe ich an diese Momente gedacht und mir gewünscht, dass meine Mutter diese Gemeinschaft gehabt hätte. Ich wünschte, sie hätte so offen sprechen können wie ich und die Leute hätten darauf so freundlich reagiert wie Sie." Ihre Mutter hätte der von ihr in "Couture" gespielten, an Brustkrebs erkrankten Figur sicher geraten, "jeden Tag zu leben und sich auf das Leben zu fokussieren", so Jolie.
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