Künstliche Intelligenz ist inzwischen in nahezu jedem Bereich anzutreffen, so auch im Filmbusiness. Gerade wurde eine erste KI-Schauspielerin vorgestellt. Mit ihr konfrontiert reagiert ihre reale Kollegin Emily Blunt schockiert. Die 42-Jährige ist wie viele andere besorgt, wohin das alles führt.
In Hollywood sorgt jetzt eine künstlich erzeugte Schauspielerin für Unruhe. Mit ihr wird Emily Blunt in einem Interview konfrontiert und zeigt sich besorgt über diese Entwicklung.
Die Oscar-nominierte Schauspielerin war zu Gast im "Variety Awards Circuit"-Podcast, bei dem es eigentlich um die Premiere ihres neuen Films "The Smashing Machine" gehen sollte. Doch dann legte man ihr auch noch eine Meldung vor, die am Wochenende bereits für Schlagzeilen gesorgt hatte: "Tilly Norwood" - eine virtuelle Schauspielerin, komplett von Künstlicher Intelligenz erschaffen, wird bereits von realen Talentagenturen ins Visier genommen.
"Das ist wirklich beängstigend", lautete die spontane Reaktion der 42-jährigen Blunt, nachdem man ihr ein Bild der KI-Darstellerin gezeigt hatte. "Nein, im Ernst? Das ist eine KI? Oh Gott, wir sind geliefert. Bitte hört damit auf. Hört auf, unsere menschliche Verbindung kaputtzumachen."
Wer ist "Tilly Norwood"?
Tilly Norwood ist das erste Projekt des neu gegründeten KI-Studios Xicoia, einem Ableger des Produktionshauses Particle6 von Eline Van der Velden. Vorgestellt wurde Norwood beim Züricher Filmfestivals "Zurich Summit". Demnach ist sie ein computergeneriertes Konglomerat aus vertraut wirkenden Zügen echter Stars. Van der Velden sagte dem Magazin "Broadcast International" dazu: "Wir wollen, dass Tilly die nächste Scarlett Johansson oder Natalie Portman wird." Entsprechend fiel Blunts entsetzter Kommentar aus: "Aber wir haben doch Scarlett Johansson."
Die Enthüllung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Hollywood sowieso schon sensibel auf das Thema KI reagiert. Im vergangenen Jahr legten die monatelangen Streiks der Drehbuch- und Schauspielgewerkschaften (WGA, SAG-AFTRA) die Branche weitgehend lahm. Einer der Auslöser war die Sorge vor digital reproduzierten Stimmen und Gesichtern - ohne Einwilligung und angemessene Bezahlung der entsprechenden Künstler.
Protest gegen KI-Einsatz
Dass nun bereits Agenturen Interesse an der ersten virtuellen Schauspielerin bekunden, wird unter Branchenkennern als Tabubruch empfunden. Schauspielerinnen und Schauspieler wie Melissa Barrera und Lukas Gage schlossen sich dem Protest an, warnten vor einer schleichenden Entwertung echter Darstellerinnen und Darsteller.
Die echte Emily Blunt spielt in Benny Safdies "The Smashing Machine" an der Seite des ebenfalls sehr realen Dwayne Johnson die Partnerin des MMA-Kämpfers Mark Kerr. Das Drama feierte seine Premiere bei den Filmfestivals in Venedig und Toronto. Kritiker lobten Blunts nuanciertes Spiel, das den Film neben Johnsons physischer Präsenz erdet. Erste Oscar-Spekulationen machen bereits die Runde. Ob das auch Tilly Norwood gelungen wäre?
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.