Die Enthüllungen um Prinz Andrew belasten das britische Königshaus schwer. Der Royal legt seinen Herzogtitel nieder und auch seine Ex-Frau Sarah "Fergie" Ferguson gerät unter Druck. Bei einer Veranstaltung glänzen deren Töchter Beatrice und Eugenie nun durch Abwesenheit.

Samstagabend verwandelte sich das British Museum in eine glitzernde Bühne. Naomi Campbell schwebte über den roten Teppich, Janet Jackson ließ sich feiern, Lady Kitty Spencer zog bewundernde Blicke auf sich. Der erste Pink Ball der ehrwürdigen Institution sollte ein Statement setzen: London hat seine eigene Antwort auf die Met Gala gefunden. Doch bei all dem Glamour fehlten zwei Gesichter, mit denen die Organisatoren laut "Hello"-Magazin fest gerechnet hatten.

Prinzessin Beatrice und ihre jüngere Schwester Prinzessin Eugenie standen offenbar auf der offiziellen Gästeliste, wie die britische Zeitschrift erfahren hat. Doch als die Gäste eintrafen, blieben die Plätze der Töchter von Prinz Andrew leer. Eine offizielle Begründung für ihr Fernbleiben gab es nicht.

Der Zeitpunkt der Absage ist brisant. Nur einen Tag zuvor hatte Prinz Andrew im Rahmen der Missbrauchsvorwürfe im Epstein-Skandal eine folgenschwere Entscheidung bekanntgegeben: Er legt seinen Herzogtitel ab. Sein einziger verbliebener Titel, den er damit aktuell noch führt, ist der des Prinzen - der ihm als Sohn einer Königin nur mittels eines Parlamentsbeschlusses aberkannt werden könnte. Ob die Abwesenheit seiner Töchter beim Pink Ball mit den familiären Entwicklungen zusammenhängt, bleibt Spekulation, liegt aber nahe.

Ärger für Andrew und Fergie

Für Beatrice und Eugenie hat die Entscheidung ihres Vaters allerdings keine direkten Konsequenzen. Die Prinzessinnen dürfen ihre Titel behalten - ein Privileg, das ihnen durch ihre Geburt zusteht. Anders sieht es bei ihrer Mutter aus: Sarah "Fergie" Ferguson verliert durch Andrews Rückzug den Titel der Duchess of York, den sie seit ihrer Hochzeit 1986 trug. Bei allen künftigen offiziellen Anlässen wird sie nun schlicht als Sarah Ferguson auftreten müssen. Der Herzogtitel war das einzige Überbleibsel ihrer royalen Vergangenheit, das sie sich nach ihrer Scheidung 1996 hatte bewahren können.

Die Ex-Frau des Prinzen steht derzeit zudem auch selbst in der Kritik. Vor wenigen Tagen machte die "Mail on Sunday" bekannt, Zugriff zu E-Mails erhalten zu haben, die ein völlig anderes Bild ihrer Beziehung zu dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zeichnen als bisher bekannt. Der 2019 in US-Haft verstorbene Epstein soll Ferguson demnach über einen Zeitraum von 15 Jahren finanziell unterstützt haben. Das würde weit über die 15.000 Pfund hinausgehen, die Ferguson 2011 selbst eingeräumt hatte.

Besonders brisant: Die ehemalige Herzogin hatte die Annahme des Geldes in einem Interview als "riesigen Fehler" bezeichnet und erklärt, sie wolle "nie wieder etwas" mit Epstein zu tun haben. Doch die "Mail on Sunday" will E-Mails besitzen, in denen Ferguson Epstein nur wenige Wochen später als "besten Freund" bezeichnet haben soll. Mehr noch: Epstein sei über Fergusons öffentliche Distanzierung derart verärgert gewesen, dass er eine öffentliche Entschuldigung gefordert und mit einer Klage gedroht habe. Die Zeitung will verschiedene Entwürfe eines solchen Entschuldigungsbriefs gesehen haben.

Derzeit liefern die am heutigen Dienstag erscheinenden, posthum veröffentlichten Memoiren von Virginia Giuffre weitere brisante Anschuldigungen gegen Prinz Andrew. "Nobody's Girl" ("Niemandes Mädchen") enthält detaillierte Beschreibungen über den angeblichen Missbrauch und intime Vorlieben des Royals. In ihren Memoiren behauptet Virginia Giuffre, sie habe dreimal Sex mit Prinz Andrew gehabt. Dabei sei sie zum Teil noch minderjährig gewesen. Giuffre schreibt: "Er war recht freundlich, aber dennoch anspruchsvoll - als ob er glaubte, Sex mit mir sei sein Geburtsrecht."

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