Mit "Die Auferstehung Christi" will Mel Gibson an seinen Regie-Erfolg "Die Passion Christi" anknüpfen. Die Besetzung der Maria in dem religiösen Epos sorgt allerdings bereits jetzt für Diskussionen.
2004 bringt Mel Gibson mit "Die Passion Christi" sein Herzensprojekt in die Kinos. Nicht nur das Drehbuch stammte von ihm, er führte auch Regie und produzierte den Film, der drei Oscar-Nominierungen einheimste und Millionen an den Kinokassen einspielte. Nun dreht der inzwischen 69-Jährige eine Fortsetzung - in zwei Teilen. "Die Auferstehung Christi: Teil Eins" soll Ostern 2026 in die Kinos kommen. Der zweite Teil soll exakt 40 Tage später, zum katholischen Feiertag Christi Himmelfahrt, erscheinen.
Für die Wahl der Schauspielerin, die die Rolle der Maria spielt, muss der konservative Gibson nun allerdings Kritik aus den eigenen Reihen einstecken. Denn mit Kasia Smutniak spielt eine aktive Frauenrechtlerin und Aktivistin für Abtreibungsrechte in dem biblischen Kinofilm die Mutter Jesu.
Smutniak lebt in Italien, wo sie in mehr als 40 Filmen und Fernsehserien mitgewirkt hat. 2023 gab sie ihr Regiedebüt mit dem in Toronto uraufgeführten Dokumentarfilm "Walls" ("Mur"), einem Reisetagebuch aus ihrem Heimatland. Darin prangert sie die Mauer an, die die polnische Regierung in der sogenannten roten Zone im Osten Polens errichtet hat, um Migranten am Einreisen zu hindern.
Laut "People"-Magazin soll die Schauspielerin zudem die Bewegung "Streik der Frauen", die gegen Polens strenge Abtreibungsgesetze kämpft, unterstützen. Das US-Magazin "Variety" zitiert polnische Medien, die berichten, dass Anhänger der polnischen rechtspopulistischen und nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) einen Brief an Gibsons Produktionsfirma Icon Productions geschrieben haben sollen, um gegen die Besetzung von Smutniak als Maria zu protestieren. Gibsons Pressesprecher Alan Nierob erklärte allerdings auf Anfrage von "Variety", von diesem Protest nichts zu wissen. Smutniaks Agent verweigerte einen Kommentar.
Einige polnische Gegner von Smutniaks Casting als Maria versuchten zudem auf X, die Aufmerksamkeit von konservativen US-Kommentatoren wie Candace Owens auf die angebliche Fehlbesetzung zu lenken. "Kasia Smutniak, eine polnisch-italienische Schauspielerin, wurde ausgewählt, um die Mutter Jesu in Mel Gibsons neuem Film 'Die Passion Christi' zu spielen. Sollte jemand mit so starken linken Ansichten und als Befürworterin der Abtreibung diese Rolle spielen? Bitte schauen Sie sich ihr Gesicht an: All diese Kritzeleien sind Proteste gegen das Leben. Wenn sie diese Rolle wirklich spielen würde, würde mehr als die Hälfte der Polen und Christen auf der ganzen Welt diesen Film nicht sehen", richtet ein polnischer X-Nutzer einen empörten Appell direkt an Owens.
Trump macht Gibson zum "Sonderbotschafter in Hollywood"
Neben Smutniak verpflichtete Gibson den finnischen Schauspieler Jaakko Ohtonen als Jesus von Nazareth und die Kubanerin Mariela Garriga als Maria Magdalena. Die Dreharbeiten zu "Die Auferstehung Christi" laufen bereits seit dem Sommer.
Zuletzt war es Gibson selbst, der für Schlagzeilen sorgte. Vorwiegend negativer Art. Der Hollywood-Star sorgte in den vergangenen Jahren mit homophoben, antisemitistischen und fremdenfeindlichen Äußerungen für Aufregung, oftmals in Verbindung mit Alkoholexzessen. Gibsons Hollywood-Karriere kam zwischenzeitlich nahezu zum Erliegen.
Derartige Kontroversen hinderten US-Präsident Donald Trump allerdings nicht daran, Gibson Anfang des Jahres gemeinsam mit den Schauspielern Jon Voight und Sylvester Stallone zu "Sonderbotschaftern in Hollywood" zu ernennen. Gleichzeitig erhielt Gibson das Recht auf Waffenbesitz zurück, nachdem ihm seine Waffen wegen eines Vorfalls von häuslicher Gewalt im Jahr 2010 gerichtlich verboten worden waren.
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