2020 stuft das britische Innenministerium den Schutz für Prinz Harry herunter. Der sieht sich jedoch zahlreichen Gefahren ausgesetzt und geht juristisch gegen die Entscheidung vor - zunächst ohne Erfolg. Die Hinweise auf konkrete Bedrohungen seiner Anwältin reichen auch in einem neuerlichen Verfahren nicht.
Im Streit um den Polizeischutz für Prinz Harry bei Aufenthalten in seinem Heimatland hat der Sohn des britischen Königs Charles III. erneut eine juristische Niederlage einstecken müssen. Prinz Harrys "Groll" über die Zurückstufung der Schutzvorkehrungen durch die Regierung sei kein ausreichendes "juristisches Argument", um gegen diese Entscheidung vorzugehen, urteilte der Vorsitzende Richter Geoffrey Vos am Londoner Berufungsgericht. Er sei durchaus offen für die "eindringlichen und bewegenden Argumente" des Prinzen, sie seien aber juristisch nicht ausreichend, um wieder vollen Polizeischutz für Harry anzuordnen, so der Richter.
Das britische Innenministerium hatte Harry nach dessen Rückzug von seinen royalen Pflichten und seiner Übersiedlung in die USA im Jahr 2020 den grundsätzlichen umfassenden Polizeischutz für Mitglieder des Königshauses auf Kosten der Steuerzahler entzogen. Stattdessen gibt es seitdem für den 40-Jährigen bei Heimatbesuchen von Fall zu Fall "angepassten" Schutz.
Dagegen ging Prinz Harry juristisch vor: Er bestand auf einem umfassenden und ständigen Schutz bei Besuchen in seinem Heimatland, wie er für aktive Royals üblich ist. Das Berufungsgericht wies seine Klage wie zuvor eine niedrigere Instanz ab.
Die Anwältin des Prinzen hatte bei der Verhandlung beklagt, im Vergleich zu anderen Royals sei er für eine "andere, ungerechtfertigte und tiefer gestellte Behandlung ausgesondert worden". Zudem warnte sie vor einer Gefahr für das Leben des 40-Jährigen. "Hier sitzt ein Mensch, dessen Sicherheit und Leben in Gefahr ist", sagte Shaheed Fatima.
Konkrete Bedrohungen
Die Anwälte des Prinzen wiesen in einer schriftlichen Stellungnahme zudem auf konkrete Bedrohungen hin: So habe das Terrornetzwerk Al-Kaida zur Ermordung des Prinzen aufgerufen, und bei einem New-York-Besuch von Harry und seiner Frau Meghan vor einem Jahr habe es eine "gefährliche Auto-Verfolgungsjagd mit Paparazzi" gegeben. Der Prinz gab zudem an, dass die mangelnde Sicherheit seine Heimatbesuche einschränke.
Der Anwalt des britischen Innenministeriums argumentierte dagegen, dass Prinz Harry weiterhin von Fall zu Fall angepassten Polizeischutz bekomme, nur nicht mehr eine Komplett-Überwachung. Dieser "flexible und maßgeschneiderte" Ansatz sei von einem Komitee ausgearbeitet worden, das sich mit dem Schutz von Royals und öffentlichen Personen befasst. Der Vorsitzende des Komitees habe entschieden, dass dies besser zu Harrys "geänderten Umständen passt".
Der jüngste Sohn von König Charles III. und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, hatten sich 2020 im Streit mit dem Königshaus von ihren royalen Pflichten zurückgezogen. Sie leben mit ihren Kindern Archie und Lilibet in Herzogin Meghans Heimat Kalifornien. Nach Großbritannien kommt das Paar nur noch selten. Das Verhältnis zur Königsfamilie, insbesondere zu Harrys älterem Bruder, Kronprinz William, gilt als zerrüttet.
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