Ein Goldraub und der anschließende Gefängnisaufenthalt machten den Rapper Xatar deutschlandweit bekannt. Nun ist der Labelgründer und Unternehmer verstorben. Er soll zuletzt gesundheitliche Probleme gehabt haben.
Der Rapper Xatar ist im Alter von 43 Jahren gestorben. Der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Giwar Hajabi hieß, sei am Donnerstagabend tot in einer Kölner Wohnung aufgefunden worden, teilte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft mit. Die Todesursache ist noch unklar.
Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren aufgenommen. Es soll klären, ob es Hinweise auf "ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden" am Tod des Rappers gibt. Zu diesem Zweck sei auch eine Obduktion durchgeführt worden. "Zeichen äußerlicher Gewalteinwirkung haben sich dabei nicht feststellen lassen", erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Untersuchungen dauern an.
Hajabi wurde 1981 als Kind eines berühmten Komponisten und Dirigenten und einer Musikerin im Iran geboren. Seine Familie floh in den 1980er-Jahren zunächst in den Irak und ließ sich später in Bonn nieder. Dort wuchs Hajabi auf, zuletzt lebte er in Köln. Im Jahr 2008 gründete er das Label Alles oder Nix Records, das in der Rapszene schnell Erfolge feiern konnte und Künstler wie SSIO und Schwesta Ewa unter Vertrag nahm.
Deutschlandweit bekannt wurde Hajabi im Jahr 2009, als er mit Komplizen einen Geldtransporter überfiel. Dabei erbeutete er Gold im Wert von 1,7 Millionen Euro. 2011 wurde er zu acht Jahren Haft verurteilt. Die Beute wurde nie gefunden.
Album aus der JVA
Hajabis Haftaufenthalt steigerte seine Popularität als Rapper. Das Album "Nr 415", benannt nach seiner Gefängniszelle, nahm er in der JVA Rheinbach auf. 2014 wurde der Rapper vorzeitig aus der Haft entlassen. Das im Jahr darauf erschienene Album "Baba aller Babas" erreichte Platz eins der deutschen Charts.
Auch als Geschäftsmann war Hajabi umtriebig. Er verdiente sein Geld unter anderem im Schmuckgeschäft, besaß einen Döner-Imbiss und eine Shisha-Bar. 2022 gründete er in Köln den "Goldmann Tower". Das Hochhaus sollte das Herzstück seines neuen Musiklabels Goldmann Music werden. 2023 meldete das Unternehmen Insolvenz an. Der Film "Rheingold" von Regisseur Fatih Akin thematisiert Hajabis Lebensgeschichte.
Wie das Magazin "Rolling Stones" berichtet, soll Hajabi zuletzt unter gesundheitlichen Problemen gelitten haben. 2021 hatte der Musiker demnach einen gesundheitlichen Zusammenbruch. Daraufhin erklärte er, künftig einen Tag pro Woche eine Ruhepause einlegen zu wollen. Zudem nahm er nach eigener Aussage 50 Kilogramm ab, nachdem sein Arzt ihn vor gesundheitlichen Problemen gewarnt hatte.
Hajabis ehemalige Promoterin Marina Buzunashvilli postete ein Foto in ihrer Instagram-Story mit den Worten: "Bis wir uns wiedersehen." Der Rapper Haftbefehl teilte ein gemeinsames Bild mit Hajabi auf Instagram. "Mir fehlen die Worte mein Bruderherz. Ich hoffe du bist an einem besseren Ort jetzt." Auch der Rapper Farid Bang kondolierte.
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