Als der Schauspieler Christian Berkel geboren wird, passiert fast ein folgenschwerer Irrtum: seinem Vater wird nämlich das falsche Baby überreicht. Erst mit Nachdruck konnte er schließlich erreichen, dass der Irrtum behoben wurde.
Christian Berkel wurde als Säugling fast mit einem anderen Kind vertauscht. Darüber hat der 67-jährige Schauspielstar jetzt mit der "Bild am Sonntag" gesprochen. Es war das Jahr 1957, als im Krankenhaus ein folgenschwerer Irrtum beinahe unbemerkt geblieben wäre: Berkels Vater bekam nach der Geburt seinen vermeintlichen Sohn überreicht - war sich aber sicher, ob es sein Kind sei.
"Ich habe ihn doch gesehen nach der Geburt. Der hier ist es nicht!", hat er laut Berkel zur Hebamme gesagt. Die reagierte zunächst entsetzt, bestand darauf, dass es sich um das richtige Baby handle. Doch der Vater blieb hartnäckig - und behielt Recht: Zwei Babys waren vertauscht worden. Ein Moment, der Berkels Leben womöglich in eine völlig andere Richtung gelenkt hätte.
Berkels dritter Roman
Die ungewöhnliche Szene ist für Berkel heute nicht nur eine Anekdote, sondern auch Namensgeber für seinen neues Buch "Sputnik", das kommende Woche erscheint: Übersetzt bedeutet das Wort "Begleiter" - und genau mit diesem Begriff wurde das vermeintlich richtige Baby damals an den Vater übergeben: "Hier ist Ihr Sputnik!"
"Sputnik" ist nach "Der Apfelbaum" (2018) und "Ada" (2020) der dritte autofiktive Roman des erfolgreichen Schauspielers und Autors. Zwar sei die Geschichte nicht autobiografisch im klassischen Sinn, betont Berkel, aber: "Zehn bis zwölf Situationen in dem Roman haben tatsächlich genau so stattgefunden, wie ich sie beschreibe." Der Rest sei Fiktion - basierend auf realen Erlebnissen, aber literarisch verfremdet.
Die fast vertauschte Identität ist längst zur Familienlegende geworden, erklärt Berkel zudem: "Meine Mutter hat dann später, wenn sie sich über mich geärgert hat, immer gesagt: 'Die echten Unterlagen hat nie jemand gesehen. Vielleicht wurdest du ja doch vertauscht.'"
Berkels Mutter traf Jugendliebe wieder
Berkels Leben ist geprägt von bewegter Geschichte. Seine Mutter, die jüdische Schauspielerin Sala Nohl, floh 1938 vor den Nationalsozialisten nach Frankreich, wurde dort denunziert, inhaftiert und tauchte später in Leipzig unter. Nach dem Krieg wanderte sie nach Argentinien aus und kehrte erst 1955 nach Deutschland zurück. Dort traf sie ihre Jugendliebe Otto Berkel wieder, der während des Kriegs als Sanitätsarzt der Wehrmacht diente.
Christian Berkel lebte ab seinem 14. Lebensjahr in Paris und arbeitete mit 19 Jahren erstmals als Schauspieler. Seinen internationalen Durchbruch feierte er mit Filmen wie "Der Untergang", "Operation Walküre" oder "Inglourious Basterds", wo er neben Weltstars wie Tom Cruise oder Brad Pitt zu sehen war. In "Elle" trat er gemeinsam mit der französischen Schauspielikone Isabelle Huppert auf. 2018 veröffentlichte er seinen ersten Roman.
Privat ist Christian Berkel seit 1998 mit Schauspielkollegin Andrea Sawatzki liiert, mit der er zwei Söhne hat. Das Paar heiratete im Dezember 2011.
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