Während sich schon am Dienstag die Tore der Art Basel exklusiv für VIPs öffnen, darf das breite Publikum ab Donnerstag durch die Basler Messehallen strömen. 289 Galerien aus 42 Ländern zeigen und verkaufen Kunst. Der Eintritt ist mit 69 Franken kein Schnäppchen, und die Werke selbst bleiben für die meisten ohnehin unerschwinglich. Wir zeigen, wo es – ausserhalb der Messehallen – grosse Kunst zu kleinem Preis zu entdecken gibt.

1. Der Messeplatz als Selfie-Spot

Legende: Katharina Grosse transformiert den Messeplatz in Basel mit ihrer charakteristischen Sprühtechnik in eine extravagante Outdoor-Lobby für die internationale Kunstmesse. Keystone/EPA/GEORGIOS KEFALAS

Schon jetzt gibt es auf dem Messeplatz ein spektakuläres Werk der deutschen Künstlerin Katharina Grosse zu bestaunen: Ihre magentafarbenen Spray-Installationen überziehen Boden und Fassaden und verwandeln den Platz in ein leuchtendes Farbfeld. Das Projekt mit dem Titel «Choir» gilt laut Veranstaltern als Grosses bislang grösstes öffentliches Werk. Es ist nicht verkäuflich, nicht konservierbar – und verschwindet nach der Messe wieder. Grosse geht es nicht um Besitz, sondern um Präsenz: «Niemand kann es besitzen – oder jeder, auf seine eigene Weise.» Ein vergängliches Monument also – und ein Kunstmoment, der allen offensteht, die vorbeikommen.

2. Neues Kulturfestival «OMG, Franck!»

Basel hat ein neues Festival, das sich schnell zum Geheimtipp der Art-Woche entwickeln könnte: OMG, Franck! bespielt das ehemalige Franck-Areal – jenen Ort, an dem vor zwei Jahren der Basel Social Club für Furore sorgte. Während dort inzwischen lange Warteschlangen zum Alltag gehören, geht es bei OMG, Franck! zum Auftakt noch entspannt zu. Im sogenannten Listening Space – einem umfunktionierten Heizkessel – legen täglich acht Stunden lang DJs auf, während Besucherinnen auf Sofas und Sesseln entspannen. Im Innenhof sorgt eine offene Küche mit wechselnden Gastköchinnen für kulinarische Abwechslung. Und in den Silos und Hallen des alten Industrieareals warten Kunst, Mode und Tanz auf Entdeckung.

3. Botanischer Garten – Kunstvolle Klangreise

Legende: Das Viktoriahaus im Botanischen Garten Basel ist das Schauhaus für die grössten Seerose der Welt: der Victoria Amazonica (Amazonas-Riesenseerose). Unibas/Botanischer Garten

Im Viktoriahaus des Botanischen Gartens wird eine stille, sinnliche Alternative zum Messetrubel geboten. Dort entfaltet sich die Klanginstallation «Mangrove Ecologies: Life between Ebb & Flow», entwickelt von einem Kollektiv kenianischer und Schweizer Kunstschaffender. Zwischen tropischen Pflanzen mischen sich Stimmen, Erzählungen und das sanfte Rauschen von Wasser – eine akustische Annäherung an ein fragiles Ökosystem.

4. Art Parcours – Was ist überhaupt «Natur»?

Legende: Das Werk von Finnegan Shannon lädt nicht nur zum Nachdenken, sondern ganz konkret zum Ausruhen ein – und bietet Erholung für alle mit müden Beinen. Art Basel/Sebastiano Pellion di Persano

Bereits zum 15. Mal bringt der Art Parcours zeitgenössische Kunst in den öffentlichen Raum – kostenlos, zugänglich und mitten in der Stadt. Kuratiert wird die diesjährige Ausgabe von Stefanie Hessler, Direktorin des Swiss Institute in New York. Unter dem Titel «Second Nature» widmet sich der Parcours den fliessenden Übergängen zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit – und stellt die Frage, was heute eigentlich noch «Natur» ist.

5. Performances und Drinks im Basel Social Club

Bereits zum vierten Mal öffnet der Basel Social Club seine Türen. In diesem Jahr bespielt das Kollektiv ein ehemaliges Bankgebäude der Privatbank Vontobel mitten im Herzen von Grossbasel. Über 500 Künstlerinnen und Künstlern sind im täglich wechselnden Programm involviert. Die rund 100 Räume des historischen Gebäudes werden zur Bühne, spontane Entdeckungen inklusive. Ob Self-Care oder Care for Others: Während Alberto Papparotto im Beauty Salon Kunst und Körperpflege verschmelzen lässt, lädt die Blood Bank in Kooperation mit dem SRK zur Blutspende – beides offen für alle, beides Teil eines erweiterten Kunstbegriffs, der Gemeinschaft ernst meint.

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